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HomeDer Tag des offenen Denkmals 2022 geht nicht nur der Frage nach, welche Erkenntnisse sich durch die Betrachtung originaler Denkmalsubstanz gewinnen lassen, sondern auch welche „Taten“ im und am Bau verübt wurden. Unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ soll dieser Tag anregen, sich auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Denkmal zu ermitteln. Die Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge lädt in diesem Zusammenhang zu einem dialogischen Rundgang ein, der durch Erinnerungszeugnisse ehemaliger Häftlinge Geschichten aufgreift, die hinter den baulichen Überresten des Lagers stecken. Auf diese Weise werden die persönlichen Zeugnisse Überlebender zum Sprachrohr der steinernen Zeugnisse des ehemaligen Lagergeländes und vermitteln Geschichte. Der Rundgang ist kostenlos. Um vorherige Anmeldung unter 03941 567 326 oder info-langenstein@erinnern.org wird gebeten.
Die Gedenkstätte erinnert an über 7.000 Häftlinge aus 23 Ländern, die in Langenstein-Zwieberge von April 1944 bis April 1945 gefangen gehalten wurden. Die Mehrheit von ihnen musste 13 Kilometer Stollengänge zur Untertageverlagerung von Rüstungsproduktion in die nahe gelegenen Thekenberge treiben. An die 2.000 Männer starben infolge dieser mörderischen Ausbeutung ihrer Arbeitskraft. Am 9. April 1945 wurden 3.000 noch gehfähige Häftlinge auf einen Todesmarsch getrieben, den nur ein kleiner Teil von ihnen überlebte. Die im Lager zurückgelassenen 1.400 Menschen wurden von US-amerikanischen Truppen befreit.
Foto: Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge
Text: Bauliche Überreste des Hauptkrankenreviers des KZ Langenstein-Zwieberge
©Stadt Halberstadt/31.08.2022