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Pünktlich zum Fahrplanwechsel wurde am 16.04.2018 die neu gestaltete Verkehrsanlage in Athenstedt offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage ist als Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Landkreis Harz als ÖPNV-Aufgabenträger und der Stadt Halberstadt realisiert worden.

Was ist ein Anschlussknoten?

Grundlage der ÖPNV-Gestaltung ist der vom Kreistag im Dezember 2015 beschlossene Nahverkehrsplan. Der Nahverkehrsplan sieht einen integralen Taktfahrplan (ITF) vor, bei dem sich regelmäßig bediente Linien systematisch an bestimmten Knoten kreuzen und Anschlüsse herstellen. Das System „ITF“ sorgt dafür, dass sich durch Umsteigemöglichkeiten bei gleicher Fahrtenzahl wesentlich mehr Verbindungen ergeben.

Warum ein Neubau in Athenstedt?

Damit das System „ITF“ funktionieren kann, müssen Anschlussknoten dort liegen, wo Buslinien sich fahrplantechnisch kreuzen, ansonsten gibt es keine Umstiegsmöglichkeit. Der bisherige „Busbahnhof“ in Dardesheim (der natürlich weiter bedient wird) erreichte genau dies nicht: mehrere Linien hielten dort, Anschlüsse gab es aber so gut wie nicht. Auf der Grundlage der Nahverkehrsplanung ergab sich, dass ein tatsächlich funktionierender Knoten nur in Athenstedt liegen konnte.

Planung

Am 16. September 2016 schlossen der Landkreis Harz (Aufgabenträger) und die Stadt Halberstadt  (Baulastträger) eine Vereinbarung über Planung, Realisierung und Betrieb des Knotens. Die Planung begann am 21. Oktober 2016 mit einem regionalen Partner (Damer + Partner, Wernigerode). Für das Genehmigungsverfahren wurden weitere Fachbüros u.a. für naturschutzrechtliche, schallschutztechnische und Baugrunduntersuchungen einbezogen. Aufgrund des Linienkonzepts und des Betriebsplans mussten auf begrenztem Raum 6 Halteplätze, davon 3 für Gelenkbusse, geplant werden, zudem Witterungsschutz, Beleuchtung, Entwässerung und Infoeinrichtungen (es wird eine Echtzeitanzeige installiert). Größter Wert wurde auf Barrierefreiheit gelegt.

Realisierung und Baukosten

Nach einer entsprechenden Ausschreibung begannen die Bauarbeiten am 4. Oktober 2017. Hauptauftragnehmer wurde die Firma Harzer Hoch- und Tiefbau GmbH aus Heudeber im Landkreis Harz.

Die Baukosten wurden mit rund 400 000 Euro veranschlagt und werden nach jetzigem Stand eingehalten. Verzögerungen ergaben sich beim Tiefbau durch überraschend freigelegte Leitungen und Anlagenreste aus der Vornutzung sowie durch einen besonders langen und niederschlagreichen Winter. Durch die Verschiebung des Fahrplanwechsels gelang es dennoch, auf eine Interimslösung mit Nothaltestellen zu verzichten.

 
Welche Rolle wird der Knoten im ÖPNV einnehmen?

Werktags treffen sich stündlich jeweils zur Minute 30 (Ankunft kurz vor halb, Abfahrt kurz nach halb) Busse aus Osterwieck, Halberstadt, Dedeleben, Wernigerode sowie Zilly und ermöglichen ein komfortables Umsteigen. Damit stellen stündlich fünf Busse untereinander regelmäßig nicht 5 sondern 20 Verbindungen her. Der neue Busbahnhof die Haltestelle im Ortszentrum von Athenstedt, Hauptstraße, nicht ersetzen sondern nur ergänzen – wer nach Osterwieck oder Halberstadt möchte, steigt weiter dort ein beziehungsweise aus.

Perspektivisch - der Nahverkehrsplan sieht auch eine Bedienung durch die Halberstädter HVG optional vor - ist durch einen 6. Bussteig auch ein Anschluss der HVG-13 möglich. Auch am Wochenende wird der Rendezvousknoten seine Funktion wahrnehmen. Die Landesnetzlinie ( 210) verkehrt dann zweistündlich und wird durch die Linien 280 und 281 ergänzt. Diese verkehren im Linienbandbetrieb: einzelne Unterwegsorte werden dabei bedient, wenn Bedarf 60 Minuten vor der Fahrt angemeldet wird.

 
Slawig

Pressestelle LK Harz / 16.04.2018

© Lucas Tegge E-Mail