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HomeAm Mittwoch, den 15.03.2023 lud das Stadtarchiv zur Abendveranstaltung „Stadtpläne – Halberstadt im Wandel der Zeit“ ein. Seit 2021 öffnet es regelmäßig seine Türen für Interessierte und gewährt Einblicke hinter die Kulissen.
Dieses Mal wurde die Kartensammlung in den Fokus gerückt und Stadtpläne Halberstadts für die Besucher und Besucherinnen vorbereitet. Der älteste ausgelegte Stadtplan ist ein Grundriss Halberstadts aus dem Jahr 1784. Er wurde vermutlich mit Aquarell koloriert und zeigt sehr schön, dass Halberstadt sich im ausgehenden 18. Jahrhundert noch auf den Bereich innerhalb der Stadtmauern begrenzte. Auch der heutige grüne Ring ist bereits ersichtlich – anhand der Karte kann man gut nachvollziehen, wie diese Parks damals entstanden sind – als Umgrenzung der Stadtmauer.
Neben den farbigen Hervorhebungen ist auch die Ansichtszeichnung der Stadt sehr sehenswert. Die heutige Silhouette, geprägt durch die Kirchen der Stadt, ist hier bereits erkennbar, wie Besucher der Abendveranstaltung bemerkten.
Neben dem Wachstum der Stadt sind auch Veränderungen in Straßenbenennung und –führung auf den Stadtplänen nachvollziehbar. So hieß die heutige Bödcherstraße bis 1913 Johannes-Straße, was bei der Datierung einiger Pläne sehr hilfreich war.
Stadtpläne sind Zeugen von gravierenden Ereignissen, welche das Stadtbild nachhaltig prägen: Die Stadtpläne ab 1945 werden von einer Großteils unbebauten Innenstadt dominiert.
Ein jüngerer Plan erregte ebenfalls sehr viel Aufmerksamkeit – der Rahmenplan Halberstadt von 1993. Hier sieht man ausgewiesene Planungsgebiete und Bauvorhaben. Vor allem im Stadtzentrum ist interessant, was umgesetzt wurde. So sind beispielsweise die Anbauten an Martineum und Gleimhaus eingezeichnet. Darüber hinaus kann man aber auch verworfene Vorhaben sehen, wie eine Bebauung des Domhanges oder des heutigen Parkplatzes im Düsterngraben.
Bei der gut besuchten Abendveranstaltung nutzten die Gäste die Gelegenheit, die Pläne zu studieren und ausführlich ins Gespräch zu kommen.
Text: Stadtarchiv
Bild: Stadtarchiv
© Stadt Halberstadt/ 22.03.2023