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So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben - Beratungszentrum bietet Rat und Unterstützung im Alltagsleben


Ältere Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden wohnen, stoßen nicht selten an ihre Grenzen, um das Alltagsleben zu bewältigen.


Da kann es die Wasserflasche sein, deren Verschluss sich nicht öffnen lässt, der Haltegriff, der in der Dusche oder im Wannenbad fehlt oder eine Notklingel, die noch nicht angeschafft ist.

Am Montag (24.03.2014) wurde in Halberstadt das Beratungszentrum „Besser Leben im Alter“ in der Altstadt eröffnet. Der Anlaufpunkt in der Gröperstraße 52 bietet jeden Mittwoch von 13.00 bis 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung eine kostenlose und unabhängige Beratung für all diese Bedürfnisse älterer Menschen im Alltagsleben bis hin zum Umgang mit modernen Medien wie Computern oder zum barrierefreien Umbau der Wohnung. Auf Wunsch gibt es Hausbesuche, Schulungen und Kurse für Senioren.

Uwe Witczak (Telefon: 0170/3188553) ist Projektentwickler und baut das Beratungszentrum seit 1. Januar auf. Er wird der Ansprechpartner für alle Interessierten sein, die nach Rat und Unterstützung im Alltagsleben fragen. Während der offiziellen Eröffnung des Beratungszentrums stellte Uwe Witczak das Konzept vor. Dabei unterstrich er, dass das Agieren an der Basis, also mit und bei den betroffenen Menschen im Vordergrund stehe. Ebenso bedeutsam sei das Aufbauen eines funktionierenden Netzwerkes aller relevanten Akteure vor Ort, wozu unter anderem die Handwerkskammer, die Hochschule Harz, die Wohnungsunternehmen, Wohlfahrtsverbände, Sanitätsdienstleister, der Rolli-Club, die Stadt Halberstadt und Seniorenvertretungen gehören. Auch diese Akteure gehörten zu den Eröffnungsgästen.

Für Uwe Witczak steht an erster Stelle, Informationen zu vermitteln und aufzuklären, wie Menschen mit Handicaps besser im Alltag zurechtkommen. „Das Spektrum reicht von einfachen Hilfsmitteln über den Umbau des Badezimmers oder der Wohnung bis zu Hausnotrufsystemen und automatischer Datenübermittlung an den Hausarzt.“ Die Öffentlichkeitsarbeit werde ein wichtiges Thema sein. Mit dem lokalen „Regionalfernsehen Harz“ (RFH) sei ein Gesundheitsformat geplant, das hilfreiche Informationsfilme für Seniorinnen und Senioren zeigen wird.

Der Tag der Eröffnung ist für Oberbürgermeister Andreas Henke ein wichtiger Schritt in Richtung barrierefreie Stadt. Dies sei seit Jahren erklärtes Ziel Halberstadts und ist darüber hinaus ein bedeutendes Querschnittsthema im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK). Die mehrfachen Erfolge der Kreisstadt beim Landeswettbewerb „Auf dem Weg zur barrierefreien Kommune“ hob das Stadtoberhaupt ebenso hervor, wie die bereits bestehende barrierefrei gestaltete HalberstadtApp, die barrierefreien Internetseiten der Stadt oder die Handwerker App.

Andreas Henke freute sich, zur Eröffnung des Beratungszentrums neben Landtagsabgeordneten auch Wilfried Köhler, Leiter der Stabsstelle für demografische Entwicklung im vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt, begrüßen zu können. Dieser machte nicht nur auf die gewaltige Schrumpfung des Bundeslandes Sachsen-Anhalt aufmerksam, sondern auch auf den hohen Altersdurchschnitt. „Das Beratungszentrum in Halberstadt ist eine von vielen Antworten, die man darauf geben kann“, unterstrich Köhler und gratulierte der Kreisstadt zu diesem neuen Angebot. Darüber hinaus formulierte er seine Hoffnung, dass Halberstadt hier noch viele Nachahmer in Sachsen-Anhalt finden wird. Es gebe landeseigene Fördermittel, die für demografische Projekte zur Verfügung stünden, animierte der Vertreter der Landesregierung.

Das sah Thomas Rimpler, Leiter des Bereiches Unternehmerbüro/Stadtplanung in Halberstadt, als Aufruf an, diese möglichen Förderungen auch zu nutzen. Für ihn stellen das neue Beratungszentrum und die damit verbundenen Angebote einen „Imagegewinn für die Stadt, eine Stärkung des Standortvorteils Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft Halberstadt sowie die Belebung der Altstadt dar“.

Darüber hinaus verbinden sich mit dem Projekt, das komplett vom Bundesforschungsministerium finanziert wird, Aufträge für die regionale Wirtschaft im Umfang von 39.000 Euro und eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule Harz. Lohnkosten, Sachkosten und Drittaufträge werden zu 100 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre mit dem Ziel, danach die Beratungsstelle weiter zu führen. Ziel ist es, eine Antwort auf die Lösungen demografischer Probleme in der Planungsregion zu geben und eine nachhaltige Entwicklung zu sichern.

Die Stadt Halberstadt hatte neben weiteren 21 Gemeinden, Städten und Landkreisen in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für ein zweijähriges Förderprojekt den Zuschlag zum Aufbau dieses Kommunalen Beratungszentrums erhalten.

weitere Informationen finden Sie HIER

  • (von links) Uwe Witczak, Leiter des Beratungszentrums, Hans Dieter Herold, Vorsitzender des Seniorenbeirates des Landkreises Harz, Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke,  Wilfried Köhler, Leiter der Stabsstelle für demografische Entwicklung im