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„Silly“– Überraschungsgast bei Krienitz-Preis-Verleihung in Halberstadt

Er gilt als Pionier in der Ultraschalldiagnostik mit Kontrastmitteln. Als einer der ersten erkannte er die großen Möglichkeiten dieser neuen Methode und trug entscheidend dazu bei, dass sie heute als Routineverfahren zum Einsatz kommt.


Seine außergewöhnlichen wissenschaftlichen Arbeiten und Lehrbücher gelten heute als Standardwerke für Ärzte und Studenten. Prof. Dr. Wolfram Wermke vom Universitätsklinikum Charitè Berlin wurde am Freitag in Halberstadt mit der diesjährigen Gedenkmedaille des „Walter Krienitz-Vereins zur Förderung der Medizin e.V.“ geehrt.

Neben einer einzigartigen Dokumentation der Krankheitsverläufe zeichnet den Mediziner vor allem sein Einfühlungsvermögen gegenüber den oft sehr schwer kranken Patienten aus. Davon beeindruckt ist auch der Diplomphysiker Bernhard Gaßmann, der vor mehr als 100 Gästen die Laudatio im Herrenhaus des Halberstädter Burchardiklosters hielt. „Niemand auf der Welt kann Dokumentationen von Krankheitsverläufen in dieser Art und Weise vorweisen und verfügt über so ein umfangreiches Archiv“, hob der langjährige Wegbegleiter, den seit 25 Jahren ein freundschaftliches Verhältnis mit Prof. Dr. Wolfram Wermke verbindet, hervor. Mit Akribie und Einsatz habe Wermke die Ultraschalldiagnostik erlernt und deren Positionierung zu anderen bildgebenden Verfahren erlangt.

Er sei sein schärfster Kritiker und besitze die Fähigkeit der Selbstreflektion – eine absolute Besonderheit einer Führungskraft, beschreibt der Laudator die Eigenschaften des Mediziners. Gaßmann selbst sei glücklich und stolz, diesen herausragenden Menschen zu kennen und mit ihm gemeinsam arbeiten zu können.

Bevor Prof. Dr. Wolfram Wermke die „Walter-Krienitz-Gedenkmedaille 2013“ in Form eines Pokals der Glasmanufaktur Derenburg und einer Urkunde überreicht bekam, gab es noch eine große Überraschung für den Geehrten. Prof. Dr. Steffen Rickes, Vereinsvorsitzender, Organisator und Moderator der Festveranstaltung, war es gelungen, die Band „Silly“ für die Darbietung einiger ihrer bekanntesten Lieder zu gewinnen. Sichtlich ergriffen und hoch erfreut, begrüßte Wermke die Sängerin Anna Loos, Uwe Hassbecker, Hans-Jürgen Reznicek und Rüdiger Barton. Uwe Hassbecker, Lebenspartner der 1996 verstorbenen Tamara Danz, erzählte den Gästen, dass Prof. Dr. Wolfram Wermke seine damals schwer erkrankte Frau betreut hatte und er für Tamara der Arzt gewesen sei, dem sie zutiefst vertraute. Der überraschende Auftritt in Halberstadt, so Uwe Hassbecker, „soll ein besonderer Dank sein“.

Die Band spielte unter anderem den Song „Asyl im Paradies“, ein Titel, den Tamara Danz bemerkenswerter Weise schon vor ihrer schweren Erkrankung geschrieben hatte. Dafür gab es viel Applaus von den ebenfalls überraschten Gästen.

Darüber hinaus wurde an diesem Abend der „Walter Krienitz Gedenkpreis“ an Dr. Thomas Thomaidis aus Mainz und der „Walter-Krienitz-Wissenschaftspreis“ an Dr. Dane Wildner aus Erlangen verliehen. Gratulation und Anerkennung gab es auch von Oberbürgermeister Andreas Henke, der selbst Mitglied im Krienitz-Verein ist. Er sagte, „dass er froh und stolz ist, solch einen Verein wie den „Walter Krienitz-Vereins zur Förderung der Medizin e.V.“ in Halberstadt zu wissen“. Für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung sorgte Conrad Buschhüter am Flügel – einer der erfolgreichsten Nachwuchsmusiker der Kreismusikschule Harz.

Große Anerkennung zollte das Publikum dem Halberstädter Prof. Dr. Rainer O. Neugebauer für seine Festrede. Der Vorsitzende des Kuratoriums der John-Cage-Orgel-Stiftung widmete sich dem Thema „ZeitGeist“. Die Auswahl des Themas erklärt sich von selbst, ist doch die Burchardikirche Aufführungsort für das langsamste Musikstück der Welt „As SLow aS Possible“ von John Cage. In seiner Rede ließ er philosophische Thesen von Kant, Adorno, Cage und Metzger ebenso einfließen wie Gedanken von Wittgenstein, Büchner und Goethe. Eine anspruchsvolle, anregende und durchaus auch amüsante Rede formulierte am Ende die Aufforderung an die Zuhörer: „...dem Zeitgeist zu trotzen, der Zeit mit Geist beizukommen...“. Neugebauer brachte darüber hinaus seine Freude über die an dem Festabend noch bevorstehende Enthüllung zweier Tafeln im „John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt Halberstadt“ zum Ausdruck. Ein Klangjahr hat die Bördekrankenhaus GmbH Oschersleben-Neindorf für Dr. Walter Krienitz und ein weiteres Klangjahr die Band „Silly“ für Tamara Danz erworben.

  • Prof. Dr. Wolfram Wermke vom Universitätsklinikum Charitè Berlin (rechts) erhält  aus den Händen von Prof. Dr. Steffen Rickes die Krienitz-Gedenkmedaille 2013“.
  • Ein musikalisches Dankeschön der Band „Silly“ an den mit der „Walter-Krienitz-Gedenkmedaille“ ausgezeichneten Prof. Dr. Wolfram Wermke.
  • Gelungene Überraschung mit „Silly“: (von links) Die Bandmitglieder Uwe Hassbecker, Rüdiger Barton, Anna Loos und Hans-Jürgen Reznicek begrüßen Prof. Dr. Wolfram    Wermke (2.v.re.).