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HomeSehr geehrte Damen und Herren, liebe Interessierte,
wir möchten Sie herzlich zur diesjährigen Herbstkonferenz des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste einladen! Auf unserer digitalen Tagung „Die Peripherie im Zentrum. Vergessenes, Verdrängtes und Vernachlässigtes in der Provenienzforschung“ am 14. und 15. November 2022 rücken wir in den Mittelpunkt, was sonst eher abseits der öffentlichen Wahrnehmung geschieht.
Im Fokus steht die Provenienzforschung zu NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut in der Region, im Kleinen und an den Rändern: Die Referent:innen beleuchten zum Beispiel die Forschung in stadtgeschichtlichen Sammlungen Südniedersachsens oder an der Grenze zu Dänemark, sie untersuchen den Raub des Alltäglichen an der jüdischen Bevölkerung im besetzten Osteuropa und die „Verwertung“ beschlagnahmter Umzugsgüter in den Freihäfen Bremens und Hamburgs. Außerdem widmen sie sich Verfolgten, die erst in jüngerer Zeit größere Beachtung erfahren – wie etwa Sinti und Roma oder Freimaurer. Unter anderem wird es auch um die Plünderung des Berliner Instituts für Sexualwissenschaft von Sexualreformer Magnus Hirschfeld gehen. Das scheinbar Periphere, so erweist sich dabei immer wieder, liegt nicht nur geografisch oft im Zentrum – so wie das Lindenau-Museum Altenburg in der Mitte Deutschlands, das eine der bedeutendsten Sammlungen alt-italienischer Malerei weltweit besitzt.
Am Vortag der Konferenz, am Sonntag, 13. November, von 16 bis 19 Uhr, veranstaltet das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Kooperation mit der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt eine Podiumsdiskussion im Rathaussaal Halberstadt. Unter dem Titel „Erneuerung aus der Erinnerung? Jüdisches Leben zwischen Tradition, Verfolgung und Neubeginn“ diskutieren Jutta Dick (Vorstand der Stiftung Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt), Julia Hirsch (Nachfahrin der Halberstädter Familie Hirsch), Prof. Alfred Jacoby (Architekt der neuen Synagoge in Dessau und Ehrenvorsitzender der jüdischen Gemeinde in Offenbach am Main), Landesrabbiner Alexander Nachama (Jüdische Landesgemeinde Thüringen) und Dr. Dr. h. c. Hermann Simon (Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum) über die Wiederbelebung jüdischen Lebens heute – speziell in der Peripherie – und die Frage, was die Rekonstruktion jüdischer Geschichte und die Provenienzforschung dazu beitragen können. Es moderiert MDR-KULTUR-Redakteur Stefan Nölke.
Die Podiumsdiskussion findet im Rathaussaal in Halberstadt in Präsenz statt (Anmeldefrist: 03.11.) und wird auf dem YouTube-Kanal und auf der Website www.kulturgutverluste.de des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste übertragen. Außerdem wird sie vom MDR aufgezeichnet und läuft am Dienstag, 15. November, bei MDR Kultur – Das Radio um 22 Uhr. Danach ist sie ein Jahr lang in der ARD-Audiothek nachzuhören.
Die Konferenz findet rein digital statt. Im Nachgang werden die Tagungsbeiträge als Veranstaltungsdokumentation auf www.kulturgutverluste.de auch weiterhin zur Verfügung stehen.
Bitte registrieren Sie sich auf unserer Tagungsplattform www.peripherie-im-zentrum.de für eine der beiden oder für beide Veranstaltungen. Dort finden Sie auch das vorläufige Tagungsprogramm. Die Teilnahme ist in beiden Fällen kostenfrei.
Für alle organisatorischen Fragen steht Ihnen Heinrich Natho, Ansprechpartner für Veranstaltungen beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, unter 0391/727 763-23 oder conference@kulturgutverluste.de zur Verfügung.
Publikation: Zur Konferenz erscheint im November die neue Ausgabe unseres Periodikums „Provenienz & Forschung“ (2022) unter dem Titel „Peripherien“ im Sandstein Verlag, erhältlich als Print-Ausgabe zum Preis von 10 Euro oder digital im Open Access unter www.perspectivia.net .
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Ihr Team des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste
Foto: Stadt Halberstadt
Text: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
©Stadt Halberstadt/09.11.2022