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OB Henke begrüßt Soldaten und Reservisten am Sowjetischen Ehrenfriedhof


Zwölf Aktive und Reservisten der Pionierkompanie 952 – die Einheit ist in Havelberg stationiert – sind seit Montag am Sowjetischen Ehrenfriedhof im Einsatz, um diesen zu sanieren und instand zu setzen.


Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke nahm während seiner Begrüßung Bezug auf den 8. Mai, den Tag der Befreiung, das Ende des zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus: „Ungeachtet der ungleichen politischen Entwicklung in den geschaffenen Besatzungszonen, der Teilung Deutschlands und der Ereignisse des kalten Krieges muss dem Umstand Rechnung getragen werden, dass auch die Rote Armee an der damaligen Befreiung Deutschlands beteiligt war und viele Opfer gebracht hat. Die Nachfahren haben einen Anspruch darauf, dass die Gräber ihrer Angehörigen anständig gepflegt werden und sich in einem ordentlichen Zustand befinden und die Opfer damit eine Würdigung erfahren.“

Kompaniechef Robert Thiele sieht in diesem Einsatz eine wichtige Aufgabe, insbesondere auch mit Blick auf die historische gewachsene Verantwortung. Mit dem bekannten Ausspruch: „Nur, wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten“, verweist er auf die Bedeutung dieser Gedenkstätten, an denen auch die heutige Generation das Leid und die Geschehnisse des zweiten Weltkrieges ermessen könne. Er sieht derartige Einsätze, wie diesen am Sowjetischen Ehrenfriedhof in Halberstadt, als Chance, „ein Stück daran mitzuwirken, dass die schrecklichen Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten“.

Auf dem Ehrenfriedhof unterhalb der Spiegelsberge sind 525 Menschen bestattet – Kriegsgefangene/ Zwangsarbeiter z.T. auch aus Langenstein-Zwieberge. Ihre Namen sind auf 123 Granitplatten zu lesen. Unter ihnen sind auch Opfer, die aus den Regionen Oschersleben, Halberstadt, Wernigerode an die jetzige Stelle umgebettet worden sind.

Die Granitplatten wurden bereits aufgenommen und gesäubert. Die Soldaten und Reservisten der Pionierkompanie 952 bereiten jetzt den Untergrund zur Neuverlegung der Grabplatten vor und bringen den bereits angelieferten Kies ein.

Das Land Sachsen-Anhalt fördert die Maßnahme mit etwa 25.000 Euro. Die Stadt Halberstadt trägt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. In der Vergangenheit haben bereits Reservisten auf dem Hauptfriedhof in Halberstadt Kriegsgräber gepflegt.

Zum Abschluss der Arbeiten findet am Mittwoch, 16. Mai 2012, 13.00 Uhr, eine gemeinsame Gedenkveranstaltung statt, zu der auch der Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt und ein Vertreter der Russischen Botschaft erwartet werden.

  • Oberbürgermeister Andreas Henke (links) begrüßt die Aktiven und Reservisten der Pionierkompanie 952 und deren Kompaniechef Robert Thiele.