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Mehr Platz für verletzte Greifvögel


Das 2016 eröffnete Greifvogelhospital imTiergarten Halberstadt platzt aus allen Nähten. Jetzt erhält die Einrichtung einen Erweiterungsbau. Im August ist der erste Spatenstich geplant.

Ein Krankenhaus für Greifvögel gibt es seit 2016 im Tiergarten Halberstadt. Mittlerweile platzt die Einrichtung, in der verletzte Greifvögel wieder aufgepäppelt und für die Auswilderung vorbereitet werden oder dort aufgrund ihrer schweren Verletzungen für immer ein Zuhause finden, aus allen Nähten. Jetzt erhält das Hospital einen Anbau.


Oberbürgermeister Daniel Szarata (CDU) und Michael Haase, Vorstand der Rolf P. C. und EdithMariaManteufel Stiftung Halberstadt, unterzeichneten am Dienstag einen Vertrag.

Die Manteufel Stiftung, seit vielen Jahren ein verlässlicher Förderer des Tierschutzes in der Region, sowie die Lotto Sachsen-Anhalt finanzieren den Anbau. Die Stiftung gibt 25 000 Euro, Lotto Sachsen-Anhalt 15 000 Euro. Die Summe wird je zur Hälfte 2021 und 2022 zur Verfügung stehen.

„Nach einem ersten Kostenvoranschlag kostet der Volierenbau etwa 43 000 Euro“, informiert Michael Haase. Im August soll der erste Spatenstich erfolgen, etwa acht Wochen später könnte das Projekt bereits fertiggestellt sein.

Zahl der verletzten Tiere nimmt dramatisch zu

„Die Zahl der verletzten Vögel wächst von Jahr zu Jahr. Mit der etwa 65 Quadratmeter großen Voliere kommen wir nicht mehr aus“, betont Tiergartenleiter David Neubert.

2019 nahm das Hospital 12 Raubvögel auf, 2020 waren es 14 und in den ersten drei Monaten des neuen Jahres bereits zehn. Problem sei, dass die Voliere geteilt ist. In der einen Hälfte fanden vier fluguntaugliche Mäusebussarde dauerhaft ein Zuhause. Die Tiere können aufgrund ihrer schweren Verletzungen nie wieder in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden. In der anderen Hälfte werden die verletzten Vögel, die wieder ausgewildert werden können, gepflegt.

David Neubert nahm Kontakt zu Michael Haase auf und bat ihn um Unterstützung. Die Bitte fiel beim Stiftungsvorstand auf fruchtbaren Boden. „Die Entscheidung zu helfen ist relativ schnell gefallen“, berichtet Michael Haase. Die Stiftung habe Lotto Sachsen-Anhalt noch angesprochen, um einen weiteren Förderer mit ins Boot zu nehmen.  „Im Dezember stellten wir den Antrag und bereits Ende Februar kam unbürokratisch die Bewilligung. Das lief sehr gut“, so der Vorstand.
„Mit Freude sehen wir, dass hier öffentliche und private Unterstützung auf ehrenamtliches Engagement trifft und gemeinsam für das Wohl der Tiere sorgt“, betont Lotto-Geschäftsführer Marko Ehlebe. Er erinnert daran, dass Lotto Sachsen-Anhalt bereits vor fünf Jahren den Bau des Greifvogelhospitals mit 14 600 Euro unterstützt habe. Damals ebenfalls in Kooperation mit der Manteufel Stiftung. Der Erweiterungsbau sei inzwischen das 10 800. Vorhaben in Sachsen-Anhalt, das von Lotto gefördert wird.

Gute Zusammenarbeit-Tiergarten mit Stiftung

Die Zusammenarbeit der Stadt und des Tiergartens mit der Manteufel Stiftung habe sich bewährt und sei ein Erfolgsrezept für gelungenen Tierschutz, unterstreicht Halberstadts Oberbürgermeister Daniel Szarata.
„Die Erweiterung des Greifvogelhospitals passt zum Aufschwung, den der Tiergarten in den letzten Jahren erlebt hat“, so Daniel Szarata.

„Wir beteiligten uns 2016 mit etwa 20 000 Euro am Bau des Hospitals“, berichtet Michael Haase. Das sei damals das größte Projekt für die Stiftung gewesen. „Eine echt dicke Nummer.“ Darauf ruhte man sich jedoch nicht aus und unterstützte weitere Tierschutzvorhaben.

Zum Beispiel 2018 mit 10 600 Euro für die Quarantänestation im Tiergarten und in den Jahren 2019/2020 für die Sanierung der Fundhundeunterkunft 24 000 Euro. Und es laufen bereits weitere Gespräche mit dem Tiergarten, so Michael Haase. David Neubert bestätigt das.   „Wir haben noch einige verwaiste Volieren im Tiergarten. Die könnte man ebenfalls für die Unterbringung von verletzten Greifvögel nutzen. Allerdings müssten die Volieren dafür auf Vordermann gebracht werden. Das sei auf keinen Fall so teuer wie ein Neubau.

Jörg Endries, 24.03.201
Mit freundlicher Genehmigung der Halberstädter Volksstimme

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