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Königspfalzenland Sachsen-Anhalt – Bestandsaufnahme und Möglichkeiten einer touristischen Erschließung

Vortrag des Ambassador Clubs Halberstadt am 13. Oktober um 19 Uhr im Gleimhaus, in Kooperation mit dem Städtischen Museum, es spricht AC-Mitglied Prof. Dr. Stephan Freund zum Thema: Königspfalzenland Sachsen-Anhalt – Bestandsaufnahme und Möglichkeiten einer touristischen Erschließung


 

Im 10. Jahrhundert entwickelte sich die Gegend rund um den Harz zur zentralen Königslandschaft des werdenden deutschen Reiches. Die aus dem Hause der Liudolfinger-Ottonen stammenden Könige Heinrich I. (919-936), Otto I. (936-973), Otto II. (973-983) und Otto III. (983-1002) waren Reisekönige, das heißt, sie übten ihre Herrschaft in beständigem Umritt durch das Reich aus. Dabei dienten ihnen Pfalzen (lat. palatium) als Aufenthaltsorte. Von diesen Pfalzen aus wurde die Versorgung des Königshofes geregelt, wurden Abgaben eingetrieben, Recht gesprochen und die Verteidigung des Landes gegen äußere Feinde organisiert.
Der größte Teil der im mittelalterlichen Sachsen geschaffenen Pfalzen befindet sich auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Hier bestand zum Zeitpunkt von Ottos I. Tod am 7. Mai 973 ein dichtes Netz von Königspfalzen sowie neu gegründeten königlichen und adeligen Klöstern und Stiften und hier lag zugleich der Schwerpunkt von Ottos Aufenthalten.
Auf dem Boden Sachsen-Anhalts existiert somit eine bis heute einzigartige europäische Kulturland-schaft. Sie bedarf einerseits noch einer intensiven wissenschaftlichen Erforschung, besitzt anderer-seits jedoch ein bislang kaum genutztes touristisches Potential für das Land.
Beide Aspekte werden im Vortrag untersucht und an zahlreichen Beispielen näher vorgestellt.

Prof. Freund ist Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Vorsitzender des Pfalzenarbeitskreises Sachsen Anhalt.

2007 erarbeitete das Städtische Museum auf der Basis des vom Kunsthistoriker Winfried Korf, da-mals Quedlinburg, zusammengetragenen Materials die Ausstellung, „Das Reichsgut am Harz“.
Sie zeigt den gesamten Harzraum mit seinen über 60 Pfalzen, Klöstern und Burganlagen als wichtiges Zentrum des frühen „Deutschen Reiches“, als nahezu geschlossene Reichsgutregion und damit als eine wichtige politische und ökonomische Basis königlicher und kaiserlicher Macht des Früh- und Hochmittelalters. Von besonderem Interesse sind Korf’s Rekonstruktionszeichnungen der baulichen Anlagen, deren Reste in manchen Fällen in der Landschaft heute kaum noch zu auffindbar sind. Die kolorierten Zeichnungen vermitteln dem Betrachter ein anschauliches Bild von deren Dimension und Bedeutung. Fünf der insgesamt 15 Ausstellungstafeln können am Vortragsabend gezeigt werden.

Wir würden uns freuen, Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen zu können.

Im Namen des AC-Clubs und des Geschichtsvereins
Armin Schulze

  • Die Heimburg