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„Johann-Peter Hinz hat Kunstwerke gebildet, die heute den Betrachter bilden“: Reinhard Höppner


Der überwältigende Zuspruch hat alle Erwartungen übertroffen: 350 Freunde, Bekannte, Wegbegleiter und Kunstinteressierte waren am Sonntag in das Burchardikloster Halberstadt gekommen, um die Ausstellungseröffnung „Respekt“ miterleben zu können.



Die Kunstausstellung ist dem Halberstädter Metallgestalter Johann-Peter Hinz gewidmet und zeigt 30 seiner Werke, die Freunde für die Zeit der Ausstellung bis zum 30. September zur Verfügung gestellt haben. Initiator und Ideengeber dieser Ausstellung ist der Förderverein Kunstausstellung Johann-Peter Hinz e.V.. Am Tag der Eröffnung, die der Saxofonist Warnfried Altmann musikalisch umrahmte, wäre Johann-Peter Hinz 71 Jahre alt geworden.

„Uns vereint die hohe Wertschätzung und die wache Erinnerung, also der Respekt gegenüber dem Künstler Johann-Peter Hinz. Wir erinnern uns aber ebenso an dessen liebenswürdige Persönlichkeit und sein so fruchtbares Wirken in der Öffentlichkeit“, so die Worte des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins, Ludwig Hoffmann, Wernigerodes ehemaliger Oberbürgermeister.

In den Augen von Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke „präsentiert die Ausstellung nicht nur das künstlerische Schaffen, sondern öffnet darüber hinaus ein Fenster, aus dem sich die Gesamtpersönlichkeit Johann-Peter Hinz erschließt“. Er sei ein Mensch mit Attributen wie Zielstrebigkeit, Geradlinigkeit und Ehrlichkeit und für die auf mediale Ikonen fixierte junge Generation ein „wirkliches Vorbild aus dem wahren Leben“.

Mit einer anrührenden, sehr persönlichen Rede fesselte Reinhard Höppner, ehemaliger Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt und Freund des Künstlers, die Gäste der Ausstellung. „Johann-Peter Hinz hat Kunstwerke gebildet, die heute den Betrachter bilden“, beschrieb Höppner das nachhaltige Wirken des Künstlers auf seine Mitmenschen. Er selbst sei immer wieder besonders berührt, wenn er die von Johann-Peter Hinz geschaffenen Kreuzigungsfiguren betrachtet – sie lösen in ihm den Gedanken aus: „Gefesselt und doch den Menschen zugewandt“ – eine Botschaft an seine Mitmenschen.

Aber auch sein gesellschaftspolitisches Handeln habe Spuren hinterlassen. So stellte Höppner die berechtigte Frage: Gäbe es das John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt in Halberstadt ohne die Initiative von Johann-Peter Hinz, die Moses-Mendelssohn-Akademie, den Gleim-Literaturpreis, das Stadtzentrum und die Altstadt in ihrer heutigen Gestaltung? Er sei ein Mensch gewesen, der Verbindungen geschaffen hat, ein Gestalter und Veränderer, er habe Menschen zusammengeführt und die Gabe besessen, zu begeistern und andere mitzuziehen.

„Die Kunst von Johann-Peter Hinz gehört in die Öffentlichkeit und sollte für jedermann zugänglich sein“, unterstrich Reinhardt Höppner abschließend und richtete seinen besonderen Dank an den Förderverein, der mit seinem Engagement für die Ausstellung „Respekt“ einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan habe.

Auch Ludwig Hoffmann hatte diesen Gedanken in seiner Rede Aufgegriffen und gesagt: „Diese Ausstellung enthält ausschließlich Plastiken, die uns Privatpersonen und Museen zur Verfügung gestellt haben. Deshalb sehen Sie einen eher zufällig zusammengestellten Ausschnitt aus dem Hinz’schen Schaffen. Die Ausstellung enthält leider keine Werke aus dem künstlerischen Nachlass im Besitz der Familie Hinz. Das ist ein Punkt, der uns schmerzt. Wir hoffen aber sehr, dass nach Abschluss dieser Ausstellung im Herbst dann hier gemeinsam mit der Familie Hinz Werke aus deren Besitz präsentiert werden können; dann möglichst als Dauerausstellung.“

  • FOTO: Freunde und Kunstinteressierte trafen sich während der Eröffnung der Ausstellung „Respekt“ im Herrenhaus des Burchardiklosters. Foto: Ute Huch