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Großeinsatz am Ententeich - Aktion der „Halberstädter Platzwächter“ von Chorgesang begleitet

Dem Aufruf der Bürgerinitiative „Halberstädter Platzwächter“ folgten am Montag Abend fast 60 Erwachsene und Kinder. Gemeinsam sorgten sie für Ordnung in der Grünanlage am Ententeich.



Von Gerald Eggert
Es war nicht der erste, doch der teilnehmerstärkste Arbeitseinsatz, zu welchem die Bürgerinitiative „Halberstädter Platzwächter“ aufgerufen hatte. Die Initiatoren Bianca Groß und Enrico Siemon staunten nicht schlecht, als sie in der Grünanlage am Ententeich auf fast 60 kleine und große Helfer trafen. Gut zwei Dutzend von denen gehören der Halberstädter Chorgemeinschaft an.„Thea Birkhahn hat uns auf den Aufruf aufmerksam gemacht und vorgeschlagen, mitzumachen. Zuerst wollten wir dafür auf die wöchentliche Chorprobe verzichten“, berichtet Kathrin Oye, „dann haben wir uns geeinigt, erst mit aufzuräumen und dann noch etwas zu singen.“

Gesagt, getan.Nachdem mehrere Gruppen im Park zwischen Gleimdenkmal und Spielplatz unterwegs gewesen waren und etliche Säcke mit allerhand Unrat gefüllt hatten, scharten sich alle um den Chor, der dann für ein kleines Parkkonzert sorgte. Da wurden selbst die Parkbesucher hellhörig und blieben stehen. Als besondere Überraschung hängten die Sängerinnen und Sänger an das Lied „Schön ist die Welt“ eine von Carsten Oye gedichtete Strophe dran, die da heißt „Unsere Stadt wird nun schön, weil Platzwächter sich bemüh‘n, weil ihr euch so bemüht“.

Diese Worte kamen bei allen Helfern gut an. So auch bei den jüngsten, zu denen Schüler der 5. Klasse der Sekundarschule „Am Gröpertor“ zählten.
„Wir pflegen seit dem Frühjahr im Rahmen einer Patenschaft den Bereich vor und hinter dem Zaun des Gleimdenkmals“, erklärte Leon Arnold, der auch zu Halberstadts bekannten Dichter allerand zu sagen weiß. Denn er zählt zu den Moderatoren, die im Literaturmuseum tätig sind. „Im Zweiwochenrhythmus gehen wir umschichtig raus in den Park und machen sauber. Immer wieder treffen wir auf jede Menge Müll und Zigarettenkippen. Es ist zwar schon weniger geworden, doch besser wäre es, wenn niemand mehr Müll hinterlassen würde.“ Eine gute Sache nennt der begleitende Lehrer Steffen Stübner die Patenschaft. „Die Schüler bekommen damit nicht nur die Möglichkeit, mal für eine Stunde raus in die Natur zu gehen, was ihnen sehr gut tut, sondern sie entwickeln auch eine gewisse Beziehung zu dem Ganzen. Dazu zählt auch die Achtung vor der Arbeit anderer Menschen und bestimmten Werten.“

Hans-Jürgen Scholz (Die Linke) hatte Gartengeräte und Müllsäcke mitgebracht. Er gehört zu jenen Bürgern, die in jedem Frühjahr am Käthe-Kollwitz-Platz für Sauberkeit sorgen. „Ich würde mich freuen, wenn zu uns nur die Hälfte der heutigen Teilnehmer kommen würden. Es sind immer dieselben, die zupacken“, sagt er. Seiner Meinung nach sollten die Bürger sich in ihren Wohnbereichen viel mehr in Sachen Ordnung und Sauberkeit engagieren. Was er auch schon im Stadtrat angesprochen habe.

„Auch wenn nur wenige Papierkörbe in dem Park zu finden sind, so ist das noch lange kein Grund, Papier, Dosen, Flaschen und sonstigen Müll einfach irgendwo fallen zu lassen“, meint Daniel Szarata, Chef der CDU-Stadtratsfraktion. Das sieht Ratskollege Peter Köpke (SPD) nicht anders, der ebenfalls Müll sammelte und später das Pflanzen eines Forsythienstrauches neben der Kulturbank unterstützte.

Diese Sitzgelegenheit war sozusagen die „Bank des Anstoßes“. Bianca Groß und Enrico Siemon hatten die mutwillig zerstörten Metalltafeln entdeckt, die nun entfernt und durch hölzerne ersetzt wurden. Auf denen ist jeweils das neue Logo der Platzwächter zu erkennen, das Caroline Bellmann entworfen hat. Ein spontan organisierter Eimer blauer Farbe soll für den Anstrich des Metallrahmens der Bank verwendet werden.Für die von den Teilnehmern eingesammelten Spenden soll Farbe für das Holz gekauft werden, so dass die Bank und später weitere gestrichen werden können. „Wir bleiben dran“, so Bianca Groß. Man wolle weiterhin gegen Randale ein Zeichen setzen, auf Müll und Vandalismus in der Stadt aufmerksam machen und die Bewohner für eine saubere Stadt sensibilisieren.

  • Halberstädter Platzwächter - Viele folgten dem Aufruf, Foto: Gerald Eggert
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter - Logo
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter - Die Bank wird instant gesetzt, Foto: Gerald Eggert
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter  - Aktion des MDR Machen statt Meckern
  • Halberstädter Platzwächter - Viele folgten dem Aufruf, Foto: Gerald Eggert
  • Halberstädter Platzwächter - Pflanaktion, Foto: Gerald Eggert
  • Halberstädter Platzwächter - MDR, Foto: Gerald Eggert