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Home„Ich bin gespannt, wie das Bild jetzt aussieht nach der Restaurierung“, sagt Oberbürgermeister Daniel Szarata, bevor er gemeinsam mit Dr. Volker Bürger, Vorsitzender des Geschichtsvereins, das rote Tuch vorsichtig abzieht und den Blick auf das neu gerahmte Walter-Gemm-Gemälde, das den Holzmarkt in Halberstadt zeigt, freigibt. „Der große Rahmen, den wir dem Bild mit der Europahalle hier in der Sekundar- und Europaschule „Am Gröpertor“ geben, ist sehr angemessen. Hier tagt der Kreistag, viele Schüler kommen hierher und erleben mit diesem Gemälde Stadtgeschichte hautnah“, so der Oberbürgermeister weiter.
Schulleiter Björn Alsleben freut sich über die Würdigung und Wertschätzung, die die Schule dadurch erfährt. Dafür dankt er nicht nur der Stadt und dem Oberbürgermeister, sondern auch dem Landkreis und dem Landesschulamt, die zügig alle Genehmigungen erteilt haben.
Von Ende September bis Ende Januar hat die gesamte Aktion rund um den Erwerb, die Rückführung, Restauration und Rahmung des Bildes bis hin zur Aufhängung gedauert. Das Spendenziel von 3.500 Euro wurde schnell und über das Ziel hinaus erreicht. Die Restauration durch die Restauratorin Roswitha Dreysse aus Quedlinburg, die bereits mehrere Gemm-Gemälde für das Städtische Museum Halberstadt wieder hergerichtet hat, lief professionell, und die Tischlerei Baller Bauelemente aus Halberstadt fertigte zügig einen angemessenen Rahmen für das Gemälde.
„Alles in Allem eine sehr, sehr runde Aktion, die bundesweit für positive Aufmerksamkeit gesorgt hat.“, fasst Daniel Szarata zusammen und dankt allen Spendern, Unterstützern und Akteuren. Ebenso dankt er dem Schulleiter Björn Alsleben, der die Europahalle als Ausstellungsort zur Verfügung gestellt hat.
Das Bild ist eine Dauerleihgabe für die Schule. Dennoch plant der Oberbürgermeister, das Gemälde über einen längeren Zeitraum in den Rathauspassagen für alle Bürger der Stadt auszustellen, wenn es die pandemische Situation wieder zulässt. Gespräche mit dem Centermanager Enrico Burau hat es dazu bereits gegeben. Bis dahin soll auch eine Spendertafel fertig sein.
Dr. Volker Bürger freut sich, „dass wieder ein Stück Stadtgeschichte zurückgekommen ist und die Halberstädter erneut gezeigt haben, wie sehr sie mit ihrer Stadt verbunden sind.“ Darüber hinaus verweist er auf den besonderen Ausstellungsort der Europaschule, die dem europäischen Gedanken verpflichtet ist. Das Bild sei in einer Zeit entstanden, als in Europa ganz andere politische und gesellschaftliche Verhältnisse existierten, die dann in einer schrecklichen Katastrophe mündeten. Der Geschichtsvereinsvorsitzende weiter: „Die Katastrophe hat dazu geführt, dass dieses Bild ein historisches Dokument ist. Es zeigt die Situation in Halberstadt vor dem zweiten Weltkrieg. Wir müssen aus dem Bild auch die Lehre ziehen, dass es für Europa, Deutschland und die Welt wichtig ist, dass sich solch eine Katastrophe nicht wiederholt. Auch die derzeitige pandemische Situation verlangt, dass wir friedlich und solidarisch zusammenstehen, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Aus diesem Grund ist es für mich eine Freude, dieses Bild hier in der Europaschule positioniert zu sehen.“
Zurückzuführen ist die ganze Aktion auf die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ vom 22. September 2020, wo es von Nachfahren eines Halberstädters angekauft worden ist. Auf vielfache Nachfrage von Halberstädter Bürgern und Bürgerinnen haben sich Daniel Szarata und der Halberstädter Geschichtsverein zusammen mit dem Städtischen Museum bemüht, das restaurierungsbedürftige Gemm-Bild nach Halberstadt zurück zu holen.
Bildunterschrift:
(von links) Oberbürgermeister Daniel Szarata, Dr. Volker Bürger, Vorsitzender des Geschichtsvereins, und Schulleiter Björn Alsleben enthüllen das Walter-Gemm-Gemälde in der Europahalle der Sekundarschule „Am Gröpertor“.
(Foto: Stadt Halberstadt/Pressestelle/Ute Huch)
Stadtverwaltung Halberstadt/Pressestelle/01.02.202