Presse

Home

„Gelebtes Bürgerengagement in Zeiten Knapper Kassen“ - Neue Ausstellungsscheune in der Voigtei 48 zeigt Sonderschau über den Rotmilan

Freude, Neugierde, Entspannung und Humor stand den Gästen und Organisatoren ins Gesicht geschrieben. Am Sonnabend wurden die erste Sonderausstellung – sie widmet sich dem Rotmilan – auf der neuen 200 Quadratmeter großen Präsentationsfläche und die neuen museumspädagogischen Räume in der Voigtei 48 feierlich eröffnet.

„Stadt, Kultur und knappe Kassen“ überschrieb Oberbürgermeister Andreas Henke seine Begrüßungsrede, die er vor 100 geladenen Gästen hielt. Dabei hob er hervor, dass es trotz Haushaltskonsolidierung und Mittelkürzungen unter größten Anstrengungen der Mitarbeiter und aller Beteiligten gelungen ist, dieses neue kulturelle Angebot in Halberstadt zu eröffnen, und das im 35. Internationalen Museumsjahr. Das Ensemble Voigtei 48 sei alles andere als ein nostalgisch verstaubtes Heimatmuseum. Bei seiner Aufzählung der kulturellen Besonderheiten Halberstadts - angefangen bei Gleim und Spiegel, die Gründung des ersten Halberstädter Kunstvereins durch den Kunstmäzen Lucanus, die Heine“sche Vogelsammlung, der Wiederaufbau des Halberstädter Domes und des Theaters unmittelbar nach Kriegsende bis hin zur der 1000jährigen Schachtradition in Ströbeck, der Moses-Mendelssohn-Akademie und dem John-Cage-Orgel-Kunst Projekt wurde deutlich: „Leid, Not und Krieg haben die Halberstädter nie davon abgehalten, sich für ihre Kultur zu engagieren. Für sie ist Kultur so wichtig, wie das tägliche Brot.“ Mit Blick auf und Dank an die Familie Laschkewitz und alle weiteren Spender und Sponsoren, Helfer und Unterstützer sprach das Stadtoberhaupt von „gelebtem Bürgerengagement in Zeiten knapper Kassen, einem weitreichendem Bekenntnis des Stadtrates und einem großartigem Gemeinschaftswerk“. Familie Laschkewitz aus Süddeutschland, die zur Eröffnung leider nicht kommen konnte, ließ in einem Grußwort ihre Glückwünsche übermitteln und kündigte ihren Halberstadtbesuch für den 16. Oktober an.

Museumsdirektor Armin Schulze erzählte über die Idee zum Ausbau der alten Scheune im Museumshof Voigtei 48, die bereits aus dem Jahr 1985 stammt, die Entwicklung des Projektes von der Konzeption bis zur baulichen Umsetzung und berichtete über kleine Unwägbarkeiten, die zu einer „Bauzeitüberdehnung“ geführt haben. Seinen Dank richtete er an alle Sponsoren, an das THW Halberstadt, VHS-Bildungswerk, ÖSA-Versicherung Sachsen-Anhalt, an den Geschichtsverein, Förderverein des städtischen Museums und an den Förderkreis des Museums Heineanum.

Der finanzielle Gesamtumfang für das Sanierungsprojekt betrug 555.000 Euro, davon stammen 274.000 € aus dem Topf Städtebaulicher Denkmalschutz, 100.000 Euro aus Mitteln des Wettbewerbs „Barrierefreie Kommune“, 70.000 Euro private Spenden, mit 56.000 Euro unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Ernst Ritter-Stiftung das Projekt, und 55.000 Euro stellte die Stadt Halberstadt für Brandwarnanlage für das Gesamtobjekt entsprechend der Beauflagung des Landkreises zur Verfügung.

„Von ganz oben“, betrachtete Dr. Hermann Hötker, Vizepräsident – Deutscher Rat für Vogelschutz und Leiter des Michael-Otto Instituts, die Eröffnungsveranstaltung, und zwar mit dem besonderen Blick eines Ornithologen auf die neue Sonderausstellung über den Rotmilan. „Es gibt weniger Rotmilane auf der ganzen Welt als Einwohner in Halberstadt“, beginnt der Kenner der Vogelwelt seine Rede. Er bezeichnet den Rotmilan als „Charaktervogel“ in Deutschland schlechthin und ist mit einem Schmunzeln auf den Lippen davon überzeugt, dass die Eleganz eines Rotmilans das deutsche Wappentier durchaus ausstechen würde. Zehn Prozent des Rotmilans seien in Sachsen-Anhalt und insbesondere im Nordharz konzentriert. Dr. Hermann Hötker sieht die Sonderausstellung in Halberstadt an einem Standort wie er geeigneter nicht hätte sein können, insbesondere auch mit Bezug auf das „Heineanum“, das sich seit Jahren dem Schutz des Rotmilans widmet. „Das ornithologische Museum stellt aus, bildet, forscht und stellt seine Sammlung für die Forschung zur Verfügung. Darüber hinaus engagiert es sich bereits in langer Tradition für den Natur- und Artenschutz“, unterstrich Dr. Hermann Hötker die Rolle des Heineanums und seine Bedeutung für die Grundlagenforschung. Gekrönt werde dies durch die Sonderausstellung über den Rotmilan, die am 15. September ihre Pforten zum ersten Mal für Besucher geöffnet hat. „Stadt, Land, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, der Förderkreis des Museums Heineanum und Dr. Bernd Nicolai, Direktor des Museums, und sein Team haben Großartiges geleistet“, schloss Dr. Hermann Hötker seine Rede. Für die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung sorgte Thomas Loefke (Berlin) auf seiner keltischen Harfe.

Nahezu 400 Besucher, Bürger, Kinder und Erwachsene kamen am Sonnabend in den Museumshof Voigtei 48 und besuchten die Sonderausstellung über den Rotmilan und die neuen museumspädagogischen Räume des Schraube-Museums. Auch Margarethe Schraube war mit ihren Eltern präsent und feierte gemeinsam mit den Gästen bei Musik, Wein, Kaffee und Kuchen.

Bildergalerie

  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - In der Rotmilanausstellung .   Foto: Ute Huch
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Die Rotmilanausstellung -  /  .   Foto: Ute Huch
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Besucher der Rotmilanausstellung / Viele Gäste folgten der Einladung .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / So kennt man eine Vogelausstellung - aber diese ist ANDERS!!!!  .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Im Federkleid  .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Faszinierendes Bestaunen .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Was ist dort zu entdecken?... .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / ..... und was hat das mit dem Rotmilan zu tun? - Findet es heraus!!!!   .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Die Gefahren .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Die Gefahren .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung /  .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Der Lebensraum des Rotmilans  .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Der Lebensraum des Rotmilans  .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Der Rotmilan im Wappen von Pabstorf. Katrin Packebusch (rechts im Bild) hat das Wappen vor Jahren mit entwickelt.   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Auge um Auge  .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Schauen mit den Augen eines Rotmilans  .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Oft wird die \'Beute\' gar nicht mehr entdeckt. Warum? - Selbst entdecken ;-) .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Rotmilanausstellung / Literatur auch zum Anfassen und Lesen .   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Museumspädagogische Räume/ Kochen bei Schraube.   Foto: Ute Huch
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Museumspädagogische Räume/ Kochen wie zu Großmutters Zeiten.   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Museumspädagogische Räume / Kochen bei Schraube.   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune - Museumspädagogische Räume.   Foto: Jeannette Schroeder
  • Eröffnung der Ausstellungsscheune -  Familie Schraube .   Foto: Ute Huch