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Gedenken an die Zerstörung Halberstadts vor 68 Jahren


„Noch heute leiden Menschen an den Folgen des zweiten Weltkrieges, wie auch heute noch Halberstädterinnen und Halberstädter unter uns sind, die die Bombardierung ihrer Stadt erlebt haben.“,


so die Worte des Halberstädter Oberbürgermeisters vor etwa 200 Menschen, die am 8. April an die Ruine der Franzosenkirche gekommen waren, um der Zerstörung Halberstadts vor 68 Jahren zu gedenken. Menschen der Stadt suchten Zuflucht und Schutz in dieser Kirche, als sie am 8. April 1945 durch Bomben zerstört worden ist. Dabei starben etwa 70 Männer, Frauen und Kinder. “Niemand soll dies jemals wieder erleben müssen. Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen setzen gegen Kriege in der Welt, gegen gewaltsame Auseinandersetzung, gegen Gewalt, wo immer sie auch stattfindet und in welcher Form sie ausgeübt wird“, mahnt und fordert Oberbürgermeister Andreas Henke. Er stellt die Frage in den Raum, um wie viel reicher die Menschheit wäre, müssten Staaten und Regierungen nicht Milliarden über Milliarden für Armeen ausgeben, um das öffentliche Gut „äußere Sicherheit“ zu wahren?! Weltweit erreichen die Militärausgaben einen Stand von etwa 1,3 Billionen Euro jährlich. Über 33 Milliarden hat Deutschland im Verteidigungshaushalt 2013 eingestellt. Mit Sorge erfülle ihn die neuerliche Kriegsrethorik in Nord-Korea gegen den Süden des Landes, gegen China und die USA.

Auch Kimberly Härtel, Schülerin der 11. Klasse am Käthe-Kollwitz-Gymnasium, stellt dieses aktuelle Thema in den Mittelpunkt ihrer Rede, die sie am 8. April an der Ruine der Franzosenkirche hält. Sie warnt: „Die Gefahr ist zu keiner Zeit vorüber, Korea könnte der Flächenbrand eines Atomkrieges werden“ und sagt: „Wir müssen in jeder Situation unseres Tuns an die Folgen denken.“ Mit der Schüler-Theaterinszenierung „Die Physiker“ unter der Leitung der Theaterpädagogin Anja Grassmeyer setzen sich die Schüler des Gymnasiums derzeit ganz konkret mit diesem Thema auseinander. Zu deren Aufführung am 9. April lud Kimberly Härtel die Anwesenden der Gedenkveranstaltung herzlich ein.

Die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung übernahm wie auch in den Vorjahre das Bläserquartett des Nordharzer Städtebundtheaters.

  • (v.r.n.l.) Stadtratspräsident Dr. Volker Bürger, Oberbürgermeister Andreas Henke, Kreistagsvorsitzender Dr. Michael Haase und Landrat Dr. Michael Ermrich während der Kranzniederlegung an der Ruine der Franzosenkirche.