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Erstmalig genealogische Bestände des Archivs digital nutzbar

Eine große Anzahl historischer Dokumente und Akten wurden in diesem Jahr für das Historische Stadtarchiv von der Firma Service Zentrum Kossenblatt GmbH digitalisiert.


Möglich wurde dieses Projekt durch das Interesse des Unternehmens Familysearch, die diese Akten für ihr eigenes umfangreiches Archiv zur Ahnenforschung in den USA sichern wollten und die kompletten Kosten übernahmen. Nun wurde im Historischen Archiv gesichtet, ausgewählt und verpackt. Große Teile der historischen gedruckten und handgeschriebenen Zeitzeugen gingen auf Reisen und kamen nun in Form von fünf Festplatten mit über fünf Terrabyte Datenmaterial zurück.

Doch damit war es nicht getan. Tausende einzelner Dateien mit kryptischen Nummernfolgen mussten nun so aufbereitet werden, das die Archivmitarbeiterinnen und natürlich auch die künftigen Nutzer die Daten finden können, die sie auch für ihre Recherchen benötigen. Jede Datei musste gesichtet werden, erhielt ihren „alten Namen“, so dass nun diese Daten mit den richtigen Inventarnummern zur Suche im Nutzerarbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden können.

Zum einen können die historischen Originale, die ja doch schon in die Jahre gekommen sind, nun an ihrem angestammten Platz in den Archiven klimatisiert und sicher aufbewahrt liegen und trotzdem können wir uns die Daten – in digitalisierter Form anschauen und für die Forschung nutzen.

Neben dem großen Zeitungsbestand, der ja bereits digital nutzbar ist, können nun auch die Adressbücher von Halberstadt aus dem Zeitraum 1841 bis 1942, die Auskunft über alle Einwohner der Stadt, die Straßen, die Betriebe und Behörden geben digital eingesehen werden. Schulakten mit Schülerlisten der Realschule, der Domschule, der Oberrealschule und der königlichen höheren Gewerbeschule aus den Zeiträumen von 1874 bis 1901 stehen ebenfalls zur Verfügung, weiterhin gibt es Informationen der hiesigen Polizeibehörde aus den Jahren 1864 bis 1868, die den Nutzern Auskunft über alle „Neuhalberstädter“ erteilt. Die Geburts-, Heirats- und Sterbefallakten der jüdischen Einwohner von Halberstadt aus dem Zeitraum 1852 bis 1874 können nun ebenfalls eingesehen werden.

Die Namensregister zu den Personenstandsregistern aus den Standesämtern Halberstadt und den Eingemeindungen sind ebenfalls schon erfasst. Sie sind die Vorraussetzung für Recherchen nach Geburten, Sterbefällen und Hochzeiten in unserer Stadt.

Und es wird weitergehen. Noch lange nicht alle Akten, die digitalisiert wurden, sind aufgearbeitet. Tausende von Seiten werden durch Franziska Schumacher im Historischen Stadtarchiv in den kommenden Monaten noch gesichtet, kontrolliert, beschrieben und umbenannt, um dann ebenfalls für die Forschung und alle interessierten Bürger jederzeit zur Verfügung zu stehen. Die Einsicht in diese Bestände ist jederzeit nach Voranmeldung möglich.

  • Anette Bartl und Franziska Schumacher vom Stadtarchiv verladen die Bestände zur Digitalisierung