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Emersleben feierte ganz groß Geburtstag

Am zweiten Juniwochendende ging es in Emerleben hoch her. Der Halberstädter Ortsteil feierte seinen 888. Geburtstag. Das Jubiläum wurde mit einer musikalischen Lesung in der Sankt Petri Kirche eröffnet. In der Kirche sorgten Ralph-Rainer Wenske, Prof. Klaus Begall, Brit Godisch und Melitta Spillecke für einen Rückblick auf die Ortsgeschichte. Die reicht offensichtlich noch weiter als 888 Jahre zurück. Nach der alten Chronik von Robert Wenning ist Emersleben eine Gründung der Warnen, die im Jahr 200 von Südschweden einwanderten. Die jetzigen Feierlichkeiten gehen aber auf eine erstmalige urkundliche Erwähnung vom 18. Oktober 1136 zurück. Für die musikalische Begleitung sorgte das Ehepaar Koskela.

Die Besucher des Chronikabends wurden an zahlreiche Histörchen, so an den Bierkrieg von 1733, an den Erweiterungsbau der Kirche von 1742 oder die Seidenraupenzucht von 1760 erinnert. Ebenso hörten sie, warum 1840 die Eisenbahn nicht nach Emersleben kam. 1883 versetzte nach der Pest eine neue Epidemie, die Trichine, die Einwohner in Angst und Schrecken. 52 von ihnen kamen dabei ums Leben.

Nach dem Chronikabend traf sich vor allem die Jugend auf dem Gutshof zu einem Tanzabend. Dort gab es dank einer besonderen Beleuchtung einen stimmungsvollen Abend. Am Samstag öffnete nicht nur Kai´s Heimatstube, sondern die dortige Freifläche verwandelte sich in einen großen Flohmarkt. Dort war auch für die Verpflegung der zahlreichen Gäste gesorgt. Im Ort hatten einige Anwohner ebenfalls kleine Flohmärkte aufgebaut.

Auf dem Gutshof trafen sich Freunde historischer Fahrzeuge. Dabei stand das Thema Landwirtschaft im Vordergrund. An den Straßenrändern sammelten sich die Emerslebener und ihre Gäste, um den Umzug mitzuerleben. Ortsbürgermeister Marco Weiß war mit auf einem historischen Gefährt unterwegs.

„Es ist doch toll, was die Mitglieder unseres Festkomitees geleistet haben“, sagte er. Der Treffpunkt auf dem Gutshof habe sich als sehr anziehend erwiesen, stellte er auch am Sonntagvormittag fest. Gemeinsam mit Halberstadts Oberbürgermeister Daniel Szarata startete hier das Fest der Vereine. So hatten sich der Storchenverein, die Kegelfreunde, die Schützen, aber auch Kleintierzüchter und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Emersleben einige „Ritterspiele“ einfallen lassen und wer die meisten Punkte schaffte, sollte zum Ritter gekürt werden. Am erfolgreichsten zeigte sich dabei Marie Böwing, die wohlverdient von Daniel Szarata zur „Ritterin von Emersleben“ erhoben wurde. Dass passende Schwert dazu stellte Marco Weiß zur Verfügung.

Der Dank beider Bürgermeister ging auch an den Kreisschützenverband, der die Aktion in Emersleben technisch unterstützte. Besonders wurde der Familie Jacobs gedankt, welche den Festplatz zur Verfügung stellte.

„Die beleuchteten großen Buchstaben für unseren Ortsnamen haben wir, ganz praktisch, von Wegeleben ausgeliehen und ergänzt“, so Weiß. Das trug zum Gelingen der abendlichen Veranstaltungen ebenso bei wie die Discomusik mit Marco Hilse, die Doc Kruse Band, die Feuershow von Ambrosia von Serpens und die Dudelsackspielerin Dagmar Pasta. Zum Frühschoppen spielten die Fallsteinmusikanten auf und das Team vom Volkshaus Schwanebeck unterstützte bei der gastronomischen Versorgung. Jetzt freut sich die Dorfgemeinschaft auf das Wochenende vom 20. bis zum 21. Juli. Dann wird in Emersleben das Schützenfest gefeiert.

©Stadt Halberstadt, 20.06.2024

© Nicole Huhn E-Mail

  • Große Freude bei den Vereinen über das Ortsjubiläum
  • Oberbürgermeister Daniel Szarata und Ortsbürgermeister Marco Weiss gratulieren der „Ritterin von Emersleben“ Marie Böwing