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Eine Klangjahrtafel für „Ötzi“ führt zu einer Zeitreise in die Vergangenheit und in die Zukunft

Was verbindet New York, Sydney, Tokio und Halberstadt? Die wissenschaftliche Forschung über die älteste Mumie der Welt, die den Namen „Ötzi“ trägt. Angelika Fleckinger ist Direktorin des Archäologiemuseums in Bozen, der Heimstätte der 5.200 Jahre alten Mumie. Sie berichtet von Reisen in alle Welt, weil seit 1991 Wissenschaftler damit beschäftigt sind, mehr über „Ötzi“ und seine damalige Umwelt zu erfahren. So stand am vergangenen Wochenende auch Halberstadt auf der Reiseliste von Angelika Fleckinger.

In der Klosterkirche St. Burchardi enthüllte sie am Samstag gemeinsam mit Prof. Dr. Steffen Rickes, Vorsitzender des Walter-Krienitz-Vereins zur Förderung der Medizin e.V., und im Beisein von Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke eine Klangjahrtafel des John-Cage-Orgel-Kunstprojektes für „Ötzi“. Auf der Tafel ist zu lesen: „Am 19.09.1991 wurde von Wanderern in den Ötztaler Alpen eine etwa 5.200 Jahre alte Gletschermumie gefunden. Sie ist unter dem Namen „Ötzi“ weltweit bekannt und im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt. „Ötzi“ war mit dem Magenbakterium „Helicobacter pylori“ infiziert, welches für die Entstehung von Magengeschwüren und –krebs verantwortlich ist. Der Halberstädter Arzt Dr. Walter Krienitz beschrieb 1906 als einer der Ersten Magenbakterien.“

Der Walter-Krienitz-Verein vergibt nicht nur Preise für besondere wissenschaftliche Leistungen in der Medizin, sondern hält auch das Ansehen des Halberstädter Arztes Walter Krienitz hoch. Als Prof. Dr. Steffen Rickes im vergangenen Jahr das Archäologiemuseum in Bozen besuchte, kam ihm die Idee, „Ötzi“ eine Cage-Tafel zu widmen, was die Direktorin des Bozener Museums sehr freute.

Gemessen am Alter der Gletschermumie von 5.200 Jahren sei das Cage-Musikstück „As slow as possible“ von 639 Jahren eher kurz, sagte Jans-Jörg Bauer, Vorstand der John-Cage-Orgelstiftung. Mit der Klangjahrtafel gehe man auf eine Zeitreise: Mit „Ötzi“ mehrere tausend Jahre in die Vergangenheit und mit Cage mehrere hundert Jahre in die Zukunft.

Etwa 70 Gäste waren der Einladung des Krienitzvereins am Samstag gefolgt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch das Klavierspiel von Theresa Rickes. Darüber hinaus zeigten Kinder vom Rauhen Haus unter der Leitung von Petra Lorek und Leonore Abend ein kleines Theaterstück über die Entdeckung des Magenbakteriums durch den Halberstädter Arzt Walter Krienitz.

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Prof. Dr. Steffen Rickes und Angelika Fleckinger enthüllen in der Burchardikirche Halberstadt, in der das John-Cage-Orgel-Kunstprojekt beheimatet ist, eine Klangjahrtafel für „Ötzi“.

(Foto: Ute Huch/Pressestelle/Stadt Halberstadt)

Stadtverwaltung Halberstadt / Pressestelle /29.01.2019

© Ute Huch E-Mail

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