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Ein wunderschönes Stück Halberstadt

Es ist wieder soweit, am kommenden Wochenende wechselt der „Gemm des Monats“. Das Städtische Museum Halberstadt präsentiert immer zum 17. eines Monats, dem Todestag von Walter Gemm, ein neues Gemälde.

Das Gemälde im September präsentiert einen Blick auf die Finckestraße 13, Ecke Georgenstraße. Gemm malte diese Ansicht von Halberstadt im Jahr 1926. Nein, es ist kein Schreibfehler, wenn die Finckestraße mit „ck“ geschrieben wird. Denn benannt wurde sie nach Ludwig Fincke. Das sich diese Straße in unmittelbarer Nähe des hiesigen Krankenhauses befindet, hat seinen Grund.

Fincke kam 1850 als Landarzt nach Gröningen und eröffnete 1858 seine Praxis in Halberstadt. Schnell machte er sich einen Namen als kompetenter Allgemeinmediziner. Er wurde von seinen Patienten geschätzt und war überaus beliebt. 1878 wurde ihm die Leitung des Krankenhauses in der Gleimstraße angeboten. Von nun an wurde es zu seiner Lebensaufgabe, das veraltete Krankenhaus zu modernisieren und leistungsfähiger zu machen. Unter der Regie von Dr. Fincke erhielt das Krankenhaus einen Anschluss an die städtische Kanalisation, es konnten Badezimmer eingerichtet werden, Operationsräume wurden modernisiert und Personalräume geschaffen. Seine Pionierarbeit legte den Grundstein für die Entwicklung zu einem modernen Krankenhaus.

Die Stadt ehrte Dr. Fincke als Arzt und Stadtverordnetenvorsteher im Jahr 1908 durch die Verleihung des Ehrenbürgerrechts. Bereits 1900 erfolgte die Umbenennung der Neustädter Straße in Finckenstraße. Das Bild gehört zu den frühen Werken Gemms und konnte dank der finanziellen Unterstützung des Geschichtsvereins Halberstadt angekauft werden. Wahrscheinlich, so erzählt es die Vorbesitzerin, hat es Walter Gemm für einen befreundeten Oscherslebener Künstler, ihren Vater Otto Fricke, gemalt.

Foto: Städtisches Museum Halberstadt

© Stadt Halberstadt, 12.09.2023

© Aaron Birth E-Mail

  • Gemälde von Walter Gemm (1926)