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Dorothea Milde – ihre kunsthistorische Stellung und ihr Lieblingsmotiv

Die Ausstellung der Quedlinburger Expressionistin Dorothea Milde im Gleimhaus Halberstadt findet breiten Anklang. An zwei Abenden wird nun das Werk noch genauer in den Blick genommen. Am Mittwoch, dem 14. September, um 19.30 Uhr betrachtet Reimar Lacher in der Reihe „Geist und Muse bei Gleim“ Mildes Kunst im Verhältnis zu den künstlerischen Strömungen der 1910er und 1920er Jahre und umreißt die Hauptzüge in ihrem Schaffen.


In der Schaffenszeit Mildes vollzogen sich in der Kunst ganz bedeutende Entwicklungen. Impressionismus und Jugendstil wichen schrittweise dem Expressionismus und avantgardistischen Stilen wie dem Futurismus und dem Kubismus. Der Dadaismus brachte alles durcheinander, bis sich Neue Sachlichkeit einstellte. Eine grundsätzliche Gegenposition nahm der ‚Heimatstil‘ ein. Manche Bewegungen setzten sich durch und werden in der Rückschau als die maßgeblichen Entwicklungen betrachtet. Reimar Lacher, der die Ausstellung erarbeitet hat, will am Beispiel Dorothea Mildes zeigen, dass es auch auf den später etwas zugewucherten Pfaden ‚gute Kunst‘ gibt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.


Der „Hofabend bei Gleim“ am Donnerstag, dem 15. September, um 19.30 Uhr, widmet sich dem Lieblingsmotiv Dorothea Mildes, dem Baum. Innerhalb des Heimatgedankens der 1910er und 1920er Jahre waren Bäume und der Wald vielfach mit patriotischen Gedanken verbunden, und so auch bei der Quedlinburger Expressionistin. Mildes Baum-Bilder, gerade auch diejenigen aus dem Harz, sind von einem überaus innigen Naturgefühl geprägt. Ihre Einfühlung ging gar so weit, dass sie metaphorische Selbstporträts mit dem Motiv des Baumes schuf. So zielt Reimar Lacher, der Kurator der Schau und Verfasser des Begleitbuches, mit diesem Abend gegen Ende der Laufzeit der Ausstellung in das Zentrum von Mildes Kunst. Seit dem Tod der Dorothea Milde wird ihr Nachlass im Gleimhaus aufbewahrt. Nun wird das Werk erstmals umfassend ausgestellt. In Passepartout und Rahmen an der Wand wird die hohe Expressivität des Schaffens Mildes viel deutlicher als zuvor in den Schubladen. Selbst Kenner sind überrascht von der Ausdruckskraft der Werke. Zum Hofabend gibt es Wein, Wasser und Gelegenheit zu Gesprächen. Der Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten.
Und: Wer beide Milde-Abende besucht, erhält Postkarten aus dem Selbstverlag der Künstlerin als kleine Aufmerksamkeit.

Foto: Stadt Halberstadt

 

©Stadt Halberstadt/01.09.2022

© Lena Drewes E-Mail

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