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Dem Blick entzogen - Geschlossene Altäre in der Fastenzeit

Fasten bedeutet nicht nur Essensenthaltung, Fasten ist eine ganzheitliche rituelle Enthaltsamkeit, die auch die Freuden der Ohren und Augen umfasst. Die nun bevorstehende Fastenzeit wurde in der Kirche mit einem Entzug der visuellen Eindrücke zelebriert.


Dem traditionellen Ritus am mittelalterlichen Dom folgend werden im Halberstädter Domschatz ab Aschermittwoch alle Altarretabel geschlossen präsentiert. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr sind damit erneut die Alltags- oder Fastenseiten zu sehen, die ebenfalls kunstvoll gestaltet und sonst verborgen sind. Werden dem heutigen Museumsbesucher sonst immer die inneren, reich geschmückten und vergoldeten Festtagsöffnungen gezeigt, „wandelte“ man die Altäre im Mittelalter. Anlässlich bestimmter Festtage oder auch gottesdienstlicher Anlässe wurden sie geöffnet oder geschlossen. Ihre Schließung in der Fastenzeit bedeutete eben auch ein Fasten der Augen von visuellen Eindrücken.


In diesem Jahr ist der Betrachter nun wieder eingeladen, ganz authentisch der Fastenzeit im Domschatz nachzuspüren. Am Gründonnerstag, kurz vor dem Osterfest, öffnen Museumsdirektorin Uta-Christiane Bergemann und Restauratorin Christine Machate dann wieder alle Flügel und geben der österlichen Freude auch im Bild Ausdruck.

 

Text: Domschatz Halberstadt 
Bild: Domschatz Halberstadt 

 

© Stadt Halberstadt/ 22.02.2022

© Lena Ritter E-Mail

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