Presse
HomeSo lautet das Thema eines Abendvortrages, zu dem das Museum für Vogelkunde Heineanum am 26. April um 19 Uhr einlädt:
Bei der Vorstellung von Bergwiesen denken wir heutzutage an duftendes Heu, gesunde Kühe, an Arnika und Trollblumen, an die Wiesenvögel oder vielleicht sogar an eine Nacht im Heu.
Als im Mittelalter im Harz die ersten Bergwiesen entstanden, ging es für die Bergleute und wenigen Bergbauern um das reine Überleben in einer schwierigen Zeit. Jeder Bergmann durfte in der Regel eine Kuh halten, die im Sommer mit dem Kuhhirten in die Wälder ging. Im Winter war Heu erforderlich, was auf den Bergwiesen gewonnen wurde. Der Dünger war knapp und wurde für die Ackerflächen gebraucht. Auf diese Weise entwickelte sich auf den nährstoffarmen Bergwiesen eine reiche Kräutervegetation mit Bärwurz, Arnika, Trollblume, Läusekraut und anderen Arten. Angepasst an den zweimaligen Wiesenschnitt, brüteten Wiesenpieper, Braunkehlchen und in den feuchteren Bereichen die Bekassine, die beim Fliegen durch ein auffälliges „Meckern“ auf sich aufmerksam machten.
Die Heugewinnung, die für das Überleben der Kräuter wesentlich ist, tritt heute eher in den Hintergrund, daher sind zahlreiche Pflanzen und auch Vogelarten gefährdet und werden durch aufwändige Schutzmaßnahmen der EU mit wechselndem Erfolg zu erhalten versucht. Durch die derzeit verbreitete Mutterkuhhaltung kann die Bergwiesenvegetation nur bedingt geschützt werden.
In seinem Vortrag möchte Dr. Uwe Wegener als profunder Kenner über die Möglichkeiten der Erhaltung der Bergwiesen im Harz sprechen. Dabei geht er auch auf die Schutzprogramme des Landschaftspflegeverbands Harz ein.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 3,- €. Um Voranmeldung unter der Telefonnummer 03941-551474 (Di.-So. 13-17 Uhr) oder per E-Mail an aufsicht@halberstadt.de wird gebeten. Es gelten die aktuellen Hygienemaßnahmen.
Bergwiesenversuche bei Stiege. Foto: U. Wegener
©Stadt Halberstadt, 20.04.2022