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Alexander Kluge schenkt der Stadt Bücher, Filme und Hörbücher

Jurist, Schriftsteller, Filmemacher, Philosoph, Fernsehjournalist, Träger aller wichtigen Film- und Literaturpreise, die überregionale Presse bezeichnet ihn als einen „der ungewöhnlichsten deutschen Intellektuellen“ – die Rede ist von Alexander Kluge, 1932 geboren in Halberstadt als Sohn des Arztes Dr. Ernst Kluge.


Kürzlich feierte der heute in München lebende Halberstädter seinen 80. Geburtstag – Glückwünsche gab es auch aus seiner Heimatstadt. Gerade erschien sein Band "Das fünfte Buch. Neue Lebensläufe", und vor wenigen Tagen ging in der Halberstädter Stadtbibliothek „Heinrich Heine“ eine umfangreiche Bücher- und Mediensendung ein - der Absender ist kein geringerer als Alexander Kluge selbst. Eine große Überraschung für die Direktorin der Stadtbibliothek, Birgit Sommer.

Wie es dazu kam, ist mit wenigen Worten geschildert: Dr. Thomas Combrink, ein Mitarbeiter im Büro von Alexander Kluge, besuchte Halberstadt, um die Stadt kennenzulernen, über die er schon so viel von Kluge gehört hatte. Nach München und Berlin zurückgekehrt, berichtete er über interessante Gespräche, die er im Gleimhaus, mit dem Theater, im Rathaus und mit Halberstädtern geführt hatte.

Erfreut über diese Berichte aus seiner Heimatstadt schnürte Kluge kurzerhand ein Paket mit einer Bücher- und Mediensendung und schickte diese mit den besten Grüßen an die Stadtbibliothek „Heinrich Heine“. 30 Bücher, Hörspiele, Filme und Hörbücher von Alexander Kluge gehören nun zum Bestand der Stadtbibliothek und können von sofort an ausgeliehen werden.

Die Themen, denen Kluge seine Bücher, Essays und Filme widmet, sind facettenreich. Seine Interviews führt er mit Atomphysikern, Historikern, Konzertpianistinnen oder Postrockmusikern. Kluge setzt sich mit politischen, historischen und philosophischen Fragen auseinander. Immer wieder präsent sind seine Erlebnisse während des Bombardements auf seine Heimatstadt. Das Erdbeben in Japan, die Wunder unseres Sonnensystems oder die Auseinandersetzung mit der Frage „Was ist Dada?“ ist nur ein Bruchteil weiterer Themen. In seinem neuen Buch sinniert er über die Gedanken, Schicksale und Beweggründe von Menschen. Es sind die Lebenserfahrungen, Eindrücke, Recherchen, Familiengeschichten eines jetzt 80-Jährigen, protokolliert in kurzen Texten. Man erhält einen faszinierenden Eindruck von der Weite und Kompliziertheit der Gedankenbewegungen bis zurück zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

  • Birgit Sommer, Direktorin der Stadtbibliothek „Heinrich Heine“, positioniert die Bücher, Filme und Hörbücher von Alexander Kluge auf einem gesonderten Ständer gleich im Eingangsbereich der Stadtbibliothek.