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HomeViele Dokumente im Stadtarchiv Halberstadt, v. a. solche aus dem 20. Jahrhundert, sind kaum noch lesbar oder drohen zu zerfallen. Der Grund liegt in der Verwendung von zeittypischen Papieren und Tinten, die dem endogenen Zerfall (Säurefraß) unterliegen, der nur durch ein Entsäuerungsverfahren verlangsamt werden kann.
Ein solcher stark gefährdeter Bestand ist der Archivbestand >Rat der Stadt Halberstadt<, der die komplette städtische Überlieferung aus der Verwaltung von 1945 bis 1990 beinhaltet. Zur Bestandssicherung und weiteren Benutzung dieses für die jüngere Stadtgeschichte wesentlichen Archivbestandes ist die Entsäuerung notwendige Voraussetzung. Nachdem schon in den letzten Jahren große Teile dieses vom Zerfall betroffenen Dokumentenbestandes mithilfe von Fördermitteln des Bundes und Landes entsäuert werden konnten, wurden Anfang Oktober 2021 die letzten 28 laufenden Meter dieses Bestandes zur Entsäuerung an eine Spezialfirma abgegeben.
Dank der Bewilligung von Fördermitteln aus dem Programm „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes in Sachsen-Anhalt“ können nun 80 % der fünfstelligen Kostensumme kofinanziert werden.
Wenn voraussichtlich im Januar 2022 die so von der Firma PAL Preservation Academy GmbH Leipzig behandelten Archivalien wieder ins Halberstädter Stadtarchiv zurückkehren, wird der komplette Bestand aus der Stadtverwaltung der Jahre 1945 bis 1990, soweit er im Stadtarchiv lagert, entsäuert und bestandsgesichert vor weiterem Verfall geschützt sein und kann komplett für Archivrecherchen zur Verfügung gestellt werden.
Mit diesem Projekt ist dann die Entsäuerung eines der größten Bestände im Stadtarchiv von insgesamt 91 laufenden Metern abgeschlossen.
Foto (Stadtarchiv Halberstadt): 05_ Zustand der Akten Rat der Stadt vor der Entsäuerung
Stadt Halberstadt / Pressemeldung / 05.10.2021