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Gedanken nach Silvester

Von Thomas Dittmer – Teamchef der Abteilung Ordnung und Sicherheit

Die Silvesterparty ist zu Ende, der Kater ist auskuriert und wir schreiben schon wieder ein neues Jahr. Eigentlich ist alles beim Alten, der Kaffee läuft gurgelnd durch die Kaffeemaschine und die Brötchen duften herrlich frisch. Nur wenn ich aus dem Fenster sehe kann ich mich an diesem Morgen nicht so recht erfreuen. Auf dem Weg liegen noch die großen, roten und jetzt ausgefransten Reste eines China – Böllers, gleich daneben liegen zwei Hülsen ausgebrannter Raketen und die leere Batterie eines Mehrfachschussfeuerwerkes.
Ach war das herrlich als die leuchtenden Punkte zischend nach oben stiegen und in einem bunten Glitzerregen zerbarsten. Die Erinnerung an die gelungene Party ist noch frisch und schön zu gleich. Nur, dass alle ihre Knallkörper immer liegen lassen müssen, ist eine Frechheit. Die Müllers von neben an haben bestimmt an die 50 Raketen verschossen und Schmidts von gegenüber haben ein Batteriefeuerwerk nach dem anderen abgefeuert. Da muss eine Menge Müll angefallen sein. Meine kleine Familientüte mit den fünf Raketen und zwei Fontänen fällt da gar nicht ins Gewicht. Sollen doch „Die“ sauber machen.
Ah, da hinten, zwei Häuser weiter macht Herr Meyer schon sauber. Aber der hatte doch keine Silvestergäste und Feuerwerk macht der erst recht nicht. Er hat sich nur an den bunten Lichter der Anderen erfreut. Vielleicht sollte ich doch raus gehen und ihn unterstützen, schließlich müssen die leeren Hülsen meiner paar Raketen auch irgendwo wieder gelandet sein. Dann sind wir schon zwei, und Müllers und Schmidts gesellen sich eventuell noch dazu, die Straßen ist dann im nu sauber, und es bleibt nur die schöne, noch frische Erinnerung an die Silvesterparty.
Damit wirklich nur die schönen Erinnerungen bleiben, bittet die Ordnungsabteilung der Stadt Halberstadt alle Anwohner die Reste des Silvesterfeuerwerks zu beseitigen. Das Warten auf die nächste Reinigung durch den Hausmeisterservice oder das Zurücklehnen auf den Standpunkt „Ich fege den Gehweg immer erst freitags“ hilft uns nicht weiter. Wenn alle mit anpacken, ist von dem Schattenseiten des Silvesterfeuerwerks bald nichts mehr zu sehen. Insbesondere sollten sich die Mitbürger angesprochen fühlen, die in der Silvesternacht die Feuerwerkskörper abgebrannt haben. Da darf schon mal die eine oder andere leere Hülse vor des Nachbars Grundstück weggeräumt werden, schließlich hat die ausgebrannte Rakete auf ihrem Weg zurück zum Boden auch keine Rücksicht auf Grundstücksgrenzen genommen.