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Regeneration des Paradieses - ein Kunststein für die Spiegelsberge

Was 1999 mit einer Idee begann, soll 2006 im „Jahr der Gartenträume“ als erfolgreiches Projekt seinen Höhepunkt finden.  In dem bundesweit in dieser Form einzigartigen Programm „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen- Anhalt“ sollen 40 historische Gärten und Parks in Sachsen- Anhalt unter denkmalpflegerischen Aspekten wiederhergestellt werden. Im Jahr 2000 begann man mit der Auswahl der Parkanlagen, führte Bestandsanalysen durch und erarbeitete daraus die denkmalrechtliche Rahmenkonstruktion für alle weiteren Schritte. Auf dieser Grundlage wurden dann sensible Maßnahmen entwickelt, um jedem Park seine historische Identität und  seinen ganz individuellen Charakter zurückzugeben.
Sieben dieser Parkanlagen, darunter der historische Landschaftspark Spiegelsberge in Halberstadt, sind außerdem wichtiger Bestandteil des Kunstprojektes „Regeneration des Paradieses“. Die Philosophie dieses Vorhabens begründet sich auf der gleichnamigen Vision des frühromantischen Dichters und Philosophen Friedrich von Hardenberg, besser bekannt als Novalis.
Gärten symbolisierten für ihn die ideale Einheit von Mensch und Natur als einen Ort, an dem die Seele ruhen kann. Seiner Ansicht nach habe sich das kreative und schöpferische Wesen des Menschen durch den Garten sozusagen ein „eigenes“ Paradies geschaffen.
Das Kunstprojekt, eingebunden in die „Gartenträume“, schickt die Menschen auf eine Reise, dieses vergessene Paradies wiederzuentdecken. Im Zuge dessen sollen sieben Kunststeine in sieben Gärten, die zum Netzwerk der Gartenträume gehören, aufgestellt werden. Das Besondere an diesen Steinen ist, dass sie synthetisch, also künstlich hergestellt sind. Das Material, aus dem sie bestehen, ist wiederum aus natürlichem, verfestigtem Pflanzensaft gewonnen und bislang einzigartig in seiner Art. Es hat die Eigenschaft, durchsichtig zu sein, ähnlich wie Baumharz. Dadurch wird es möglich sein, in den Stein eingearbeitete Spruchbänder - Zitate von Novalis - lesen zu können. Jeder dieser sieben Steine wird eine andere Farbe haben und eine andere Botschaft des Dichters tragen. Gleichzeitig aber erfüllen die Kunstobjekte die Funktion einer Parkbank. Hier sollte nicht nur Kunst zum Anschauen sondern zum Erleben geschaffen werden. Der Parkbesucher wird eingeladen, hier zu verweilen und erhält Gelegenheit, äußere Eindrücke und innere Gefühle zu vereinen. Novalis nannte dies den „Weg nach innen“.
Damit Funktion und Botschaft des Steins ihre Wirkung nicht verfehlen, ist der Standort entscheidend. Der jeweilige Kunststein muß  sich optisch gut in seine Umgebung einfügen und dem Rastenden freie Sicht auf die Natur um ihn herum gestatten.
Nachdem 2004 der erste dieser Steine in Zeitz aufgestellt wurde, soll die Parkanlage  Spiegelberge im Laufe dieses Jahres ihre besondere „Sitzgelegenheit“ erhalten. In einer Umgebung von Sandstein und Felsen soll ein gelber Kunstein am Belvedere platziert werden. Eine Plakette wird seine Bedeutung und die Botschaft des Projektes erläutern. Kunst- und Naturliebhaber sollen inspiriert werden, das „verstreute Paradies“ auch in den anderen Gärten, die zum Projekt gehören, zu suchen, getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel.“
Allerdings ist die Finanzierung des Projektes noch nicht völlig gesichert. Um dieses Kunstprojekt zu verwirklichen und die weitere Unterhaltung und Pflege des Landschaftsparks Spiegelsberge dauerhaft verbessern zu können, werden auch die Bürgerinnen und Bürger, ortsansässige Unternehmen, Vereine und Organisationen um Mithilfe gebeten. Wer zum Gelingen des Kunstprojektes und  dem Erhalt dieser wunderschönen Anlage beitragen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Spenden können an die Stadt Halberstadt, Kreissparkasse Halberstadt, Kontonummer
360 126 81, Bankleitzahl 810 531 32, Verwendungszweck: Spenden Park Spiegelsberge gerichtet werden.