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Der Weg zur Datenautobahn

Bei der Datenübertragung ist es manchmal wie beim Autofahren, mühselig geht es auf der Landstraße voran, bevorzugt benutzt der clevere Geschäftsmann lieber die schnelle Autobahn. Im Bereich der Datenübertragung sind es die herkömmlichen Standleitungen die zwar eine Datenübertragung via "Landstraße" ermöglichen, aber ein schnelleres "Fahren" nicht oder nur eingeschränkt ermöglichen. Auch die Halberstädter Geschäftsleute machten ihrer Erfahrungen in Hinblick auf die beschränkten Möglichkeiten ihrer Kommunikation auf diesem Sektor. Durch hervorragende Zusammenarbeit und Kontaktkommunikation zwischen den einzelnen Unternehmen und dem Unternehmerbüro der Stadt Halberstadt kam es im Jahr 2002 zu Gesprächen, in denen die Betriebe Möglichkeiten schnellerer Datenverbindungen hinterfragten. Das Unternehmerbüro ging auf Suche nach Alternativen und fand diese im Bereich der Funkvernetzung.
Diese drahtlosen Internet-Zugänge sind die Zukunft, denn - sie bieten eine qualitative hochwertige Alternative zu herkömmlichen Standleitungen. Kosten für Leitungen entfallen, Live-Schaltungen ins Internet, Videokonferenzen, Video on Demand sind mobil möglich. Auch bei zeitkritischen Prozessen bietet das Netz Leistungsreserven und effektive Lösungen, zum Beispiel für die Datenbank - Synchronisierung.
Marktforschungsanalysen bestätigen - bis 2006 werden voraussichtlich rund 20 Millionen Europäer an so genannten Hot Spots per Funk im Internet surfen. Vergleichsweise günstige Preise bei höheren Leistungen, welchen Unternehmer würde das nicht reizen.
Diese Möglichkeit auch für die Halberstädter Wirtschaft nutzbar zu machen war die Vision des Unternehmerbüros und der Stadt Halberstadt, schließlich befinden sich in den drei Gewerbegebieten der Stadt sowie dem Industrie- und Gewerbepark Ost rund 115 Unternehmen mit knapp 3500 Mitarbeitern. Als kompetenten Partner zur Umsetzung konnte die Firma Neue Medien und Netzwerke GbR "nemunet" mit ins Boot geholt werden. Angefangen haben die beiden Geschäftsführer der nemunet, Jens Keuthmann und Michael Harting vor rund drei Jahren mit Internet- und PC-Dienstleistungen. Mittlerweile beraten sie ihre zahlreichen Geschäftskunden in ihren Geschäftsräumen in Halberstadt rund um die Themen Internet, Intranet und Datensicherheit. Breitbank-Funk und die damit angeschlossenen Service- und Dienstleistungen wie Breitband-Kommunikation in den Bereichen Business to Business oder Business to Consumer gehören ebenfalls zum Arbeits- und Serviceangebot. Auch Unternehmenskommunikation innerhalb eigener Intranet-Lösungen, Videokonferenzen oder die Objektüberwachung sind bereits entwickelt.
2003 wurde das Projektteam initiiert, nachdem bereits im Vorfeld ein Probenetz in Betrieb genommen werden konnte. Auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten bot sich die Beantragung von Fördermitteln des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen der Kommunalen Investitionsförderung an. Im Mai 2003 erfolgte die Antragstellung durch das Unternehmerbüro, zeitgleich erhielt das Projekt auf Grund seiner Dringlichkeit und herausragenden Bedeutung im Bereich der wirtschaftlichen Förderung einen Platz in der Prioritätenliste. Schon im Juli konnte der Förderbescheid erteilt werden. Die notwendigen Investitionen von 185.000 € stammen zu 10% aus dem Programm KOMM INVEST und zu 90% aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur". Die Aufgaben des Projektteams bestanden im folgenden darin, den Aufbau des Netzes zu koordinieren, die notwendigen baulichen Maßnahmen zu veranlassen und die Maßnahme zu einer schnellen und erfolgreichen Umsetzung zu bringen. Von Oktober bis November fanden die notwendigen Ausschreibungen statt und es erfolgte der Abschluss eines Betreibervertrages mit der Firma nemunet. Im März diesen Jahres konnte die Baugenehmigung erteilt werden. Bereits im Juli erfolgte die Einweihung und Inbetriebnahme des Funknetzes.
Das entstandene FunkLAN Halberstadt stellt eine Ergänzung der bestehenden drahtgebundenen Dateninfrastruktur dar. Den Nutzern ist es innerhalb der abgedeckten Gebiete möglich kabellos Daten synchron zu transferieren. Die Region erhält somit eine Funkvernetzung, die die Standortabhängigkeit in dem abgedeckten Bereich ist aufhebt, hohe Erschließungsaufwendungen für Kabel und deren Anschlüsse entfallen lässt .
Von besonderem Reiz ist die Übertragungsgeschwindigkeit auf dieser Datenautobahn. Im Vergleich zum bekannten DSL mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 768 KBit pro Sekunde beim Datenempfang und 128 KBit pro Sekunde im Datenversand erfolgtem Datentransfer via Funknetz mit einer Geschwindigkeit von  bis zu 5.632 KBit pro Sekunde, wobei Bandbreiten von 102.400 KBits für das gesamte FunkLAN Halberstadt
zu erwarten sind.
Zentraler Punkt des Netzes ist die Martinikirche im Stadtzentrum, die gesamte Stadt mit ihren Gewerbegebieten wird über so genannte Accesspoints versorgt.
Mit dem entstandenen Funknetz offeriert die Stadt Halberstadt eine für zukünftige Investoren sowie vorhandenen Unternehmen äußerst bedeutende Infrastrukturkomponente. Alle Bereiche der Unternehmen sind nun in der Lage  zeitgleich mit Kunden, Partnern und Lieferanten zu kommunizieren. Das Funknetz der Stadt Halberstadt ist eine Basis für zukünftige Entwicklungen im Kommunikationsbereich und eröffnet Bürgern, Kommunen und Unternehmen neue Wege für den Informationsaustausch.
Das so entstandene Netz gehört in seiner Ausdehnung zu den größten in Deutschland und hat somit Modellcharakter. Von besonderer Bedeutung ist die enorme Flächenabdeckung sowie die Unterstützung neuester W-LAN Übertragungs- und Sicherheitsstandards.