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Japaner lernen von Halberstadt

Nicht nur Halberstadt hat Probleme wie Leerstand von Wohnungen und Geschäften zu bewältigen. Auch andere deutsche Städte müssen Anstrengungen unternehmen, um der Verödung von Innenstädten und Wohnvierteln zu begegnen. Zum Teil mit beachtlichen Erfolgen – von denen die Kunde weit über die Grenzen Deutschlands gedrungen ist.
So wandte sich kürzlich ein euro-japanisches Forschungsinstitut mit Niederlassung in Großbritannien an den Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Rainer Schöne, mit der Bitte über die Erfahrungen beim Wiederaufbau des Stadtzentrums zu berichten. Aufmerksam wurde die Mitarbeiterin Deborah Warrener aus London auf die Stadt Halberstadt, nachdem Rainer Schöne im vergangenen Jahr der Urbanicon-Preis für Stadtentwicklung für seine Leistungen beim Wiederaufbau der Stadtmitte verliehen worden war.
Japanische Städte stehen vor ähnlichen Problemen wie wir: Bevölkerungsrückgang, verbunden mit einer Zunahme des Durchschnittsalters, rapide Zunahme von Leerständen bei Wohnungen und Geschäften und drohende Verödung der Innenstädte. Wie Deborah Warrener mitteilt, ist diese Entwicklung in Japan noch rasanter als in Europa, deshalb unternimmt die Regierung Anstrengungen, Erfahrungen aus Europa zu erforschen und in Japan umzusetzen.
Neben der städtebaulichen und architektonischen Planung und Realisierung interessierte sich Deborah Warrener für die wirtschaftliche Seite des Projektes: Zahlreiche Fragen wie Wer hat investiert? Wie ist das Verhältnis zwischen lokalen Händlern und Handelsketten? Wer finanziert die Werbung? wurden kompetent durch den Center-Manager Enrico Burau beantwortet, der sich ebenfalls für das zweistündige Gespräch zur Verfügung stellte.
Deborah Warrener zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen des
Bürgerengagements, die sich in der Gestaltung des Rathauses niederschlagen und staunte schließlich auch über das John-Cage-Orgelprojekt.