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Altes Gebrauchs- und Zunftzinn - Vortrag im Museum

Die Nachrichten über den Gebrauch von Zinn aus der Antike und noch davor sind freilich rar. In unserem Raum wuchs die Bedeutung des Metalls seit dem Mittelalter und hielt bis in die jüngste Vergangenheit an. Es wird auch heute noch zu vielerlei Zwecken verwandt. Dem interessanten Thema widmet sich Oberingenieur Wolfgang Zellmann in seinem Vortrag, „Altes Gebrauchs- und Zunftzinn“ am 18. Juni
um 19.00 Uhr im Städtischen Museum.
Als Tafelgeschirr bekannt, oft meisterlich verarbeitet und in den verschiedensten Techniken dekoriert, gehörte es früher in die Haushalte betuchter Bürger, fand sich aber auch auf den Tischen der adligen Herrschaft. Besonders geschätzt waren die Trinkgeschirre, ob als Becher, Humpen oder Kanne. Die zumeist den Zünften zuzuordnenden „Willkommen“, besonders reich verzierte Trinkpokale, waren oft über viele Jahrzehnte im Gebrauch und zeugen noch heute von den Gestaltungsmöglichkeiten und der Bedeutung der Handwerkervereinigungen. Aber auch anderer Haushaltsbedarf und Spielzeuge wurden aus Zinn gefertigt und eben auch, in der zweifachen Bedeutung des Wortes, gebraucht.
Zellmann ist in Halberstadt kein Unbekannter. In der 80er Jahren restaurierte der studierte Metallurge den Waffenbestand des Städtischen Museums und hielt auch einige Vorträge zu diesem Thema. Nun beschäftigt er sich ebenso akribisch mit Zinn. Gemeinsam mit Dipl. Ingenieur Manfred Nehrkorn, beide aus Magdeburg, wurde der  nicht gerade kleine Bestand an Zinnutensilien anhand der Meistermarken nochmals bearbeitet.
Übrigens aus Zinnbechern lässt es sich trefflich trinken. Es hält z.B. Wein sehr angenehm temperiert und ist aus einer Speisezinnlegierung gefertigt unbedenklich zu nutzen.