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140 Jahre Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft - Sonderausstellung im Städtischen Museum

Schon wenige Monate nach der Eröffnung der Eisenbahnstrecke zwischen Magdeburg und Halberstadt am 15.Juli 1843 durch die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft (MHE) gab es erste Ideen für den Bau einer Eisenbahnlinie nach Blankenburg.


Von dem neuen Verkehrsmittel versprachen sich die Einwohner wichtige Impulse für den wirtschaftlichen Aufschwung ihrer Stadt. Doch alle Bittschriften und Petitionen an die herzogliche Regierung und das Direktorium der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft blieben ohne greifbaren Erfolg. Der braunschweigische Landtag bewilligte lediglich 1868 einen Zuschuss in Höhe von 250.000 Thalern für den Bau einer Eisenbahn nach Blankenburg.

Der entscheidende Impuls für den Bau der Strecke Halberstadt-Blankenburg kam schließlich von außen.

Das Kölner Bankhaus Eltzbacher & Co. hatte am 26.Oktober 1867 vom Herzogtum Braunschweig-Lüneburg sämtliche Eisenerzgruben, Hütten, Gießereien, Walzwerke und Maschinenfabriken im Harz erworben und wollte diese in einem neuen Unternehmen zusammenfassen. Darüber hinaus plante Jakob Eltzbacher, der weitsichtige Chef des Bankhauses, den Bau eines modernen Hochofenwerkes in der Nähe von Blankenburg. Doch damit dieses Werk im Wettbewerb bestehen konnte, wurde ein preiswertes und Ieistungsfähiges Transportmittel benötigt. Eltzbacher wurde so zur treibenden Kraft.

Das notwendige Kapital hatte das Bankhaus schon nach wenigen Wochen zusammen. Bereits am 27. März 1870 konstituierte sich mit einem Stammkapital von 800.000Thalern die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft (HBE).

Für den 28. Juni 1870 lud das Unternehmen zum offiziellen Spatenstich am Weinberg bei Blankenburg ein.

Durch den Deutsch-Französichen Krieg konnte die erste Strecke jedoch erst 1873, vor 140 Jahren eröffnet werden.

Die Entwicklung dieser für die damalige Zeit bedeutenden Gesellschaft wird ab 15. Dezember 2012 im Städtischen Museum in Halberstadt anhand von zahlreichen Originalen Sammlungsdokumenten aus dem Besitz von Dirk Endisch in einer Sonderausstellung zu sehen sein.

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Am 1. Februar 1930 begann der Bau des 99 m langen und 29,19 m hohen Krockstein-Viaduktes bei Neuwerk. Heute wird das Bauwerk meist als „Kreutal-Viadukt“ bezeichnet. Die Montage der Brückenteile erfolgte ab 24. März 1930. Rechts unten ist das Portal des Bismarck-Tunnels zu sehen, der 1931 von der Gesellschaft aufgegeben wurde.
(Foto: Dirk Endisch)


  • Am 1. Februar 1930 begann der Bau des 99 m langen und 29,19 m hohen Krockstein-Viaduktes bei Neuwerk. Heute wird das Bauwerk meist als „Kreutal-Viadukt“ bezeichnet. Die Montage der Brückenteile erfolgte ab 24. März 1930. Rechts unten ist das Portal d