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Überraschung - Glocke „Domina“ wird Dauerleihgabe der Kulturstiftung an die Stadt

Die Nachricht, dass die Domglocke „Domina“ auf unabsehbare Zeit verstummt, sorgte Ende 2018 für Entsetzen. Zumal die 8,2 Tonnen schwere Glocke nach der Feststellung eines nicht zu reparierenden Schadens für den Guss einer neuen Glocke eingeschmolzen werden sollte. Die „Domina“ wurde nach einer Idee des späteren Oberbürgermeister Dr. Harald Hausmann - auch „Glockenvater“ genannt – nach einem mittelalterlichen Verfahren am 3. September 1999 vor den Augen von 10.000 Menschen auf dem Domplatz gegossen und von dem Halberstädter Metallgestalter Johann-Peter Hinz aufwändig verziert. Die Halberstädter selbst zogen die Glocke über ein Seil in den Südturm des Domes. Im Rahmen einer spektakulären Veranstaltung auf dem Domplatz läutete sie das Jahr 2000 ein.

Diese Besonderheit hat die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt dazu bewogen - und das war eine große Überraschung für alle - die beschädigte „Domina“ der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Diese unerwartete Wendung freute Oberbürgermeister Andreas Henke sehr: „Die `Domina` ist nicht nur die größte Glocke des Domgeläutes, nein, sie ist viel mehr: Sie steht für Bürgersinn, Engagement, Identifikation und sie ist Symbol für einen wiedergewonnenen Stolz der Halberstädter.“ Darüber sind sich die Akteure des Projektes zur „dauerhaften Ausstellung der Glocke Domina auf dem Domplatz“ einig.

Zu den „Machern“ gehören Oberbürgermeister Andreas Henke, Daniel Szarata, MdL, sowie Vertreter der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, des Kuratoriums Stadtkultur, des Domfördervereins, des Planungsbüros Herbst Plan-Consult GmbH, der Agentur IdeenGut und der Rolandinitiative, die gestern das Vorhaben zur Rettung der „Domina“ im Rathaus vorgestellt haben.

Den Entwürfen des Planungsbüros Herbst Plan-Consult GmbH zufolge soll die Glocke an der Stelle der Glockengussgrube, die eigens dafür wieder geöffnet wird, stehen. Vier knapp sieben Meter hohe Stahlsäulen, die aus der Grube herausragen, werden die Glocke, die dann von den Halberstädtern und Besuchern der Stadt bestaunt werden kann, tragen. Anne Herbst, Herbst Plan-Consult GmbH, verwies darüber hinaus darauf, dass die Glockengussgrube aus Sicherheitsgründen mit einem schützenden Geländer und einem Netz versehen wird. Auf Tafeln könne dann über den spektakulären Glockenguss und die Geschichte der „Domina“ informiert werden.

Über die Frage der Finanzierung des Projektes berichtete Peter Pinkernelle, Vorsitzender des federführenden Domfördervereins. Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin der „Domina“ wird eine neue Glocke zur Vervollständigung des Domgeläutes gießen. Die ursprüngliche Idee, dafür die defekte Glocke „Domina“ einzuschmelzen, ist vom Tisch. Durch die glückliche Wendung, dass die Kulturstiftung des Landes die Glocke „Domina“ der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt, müssen nun in der geplanten Spendenaktion nicht mehr die 80.000 Euro, was dem Wert der Glockenbronze zum Guss einer neuen Glocke entspricht, aufgebracht werden. Diese Kosten übernimmt jetzt die Stiftung.

Für die Umsetzung des Projektes zur dauerhaften Ausstellung der „Domina“ auf dem Domplatz werden ca. 40.000 Euro benötigt. Dazu gehören unter anderem, die Glockengussgrube zu öffnen, die Stützkonstruktion zu errichten und die Grube zu sichern. Und dafür wollen sich die genannten Akteure engagieren. „Die ersten 1.000 Euro sind bereits eingegangen“, berichtete Daniel Szarata. Mit Blick auf die Spendenaktion der Dom-Feuerskulptur im vergangenen Jahr sei man optimistisch, auch das „Domina“-Projekt zu einem positiven Ende zu bringen, so Dr. Frank Aedtner, Vorsitzender des Kuratoriums Stadtkultur.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann seine Spende auf das Konto des Domfördervereins unter der IBAN: DE 87 810 520 000 352 006 668, Spendenzweck: Glocke „Domina“, überweisen. 

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So könnte es aussehen: Visualisierte ausgestellte Glocke „Domina“ auf dem Domplatz in Halberstadt nach einem Entwurf des Planungsbüros Herbst Plan-Consult GmbH.

Stadtverwaltung Halberstadt / Pressestelle /17.05.2019

© Ute Huch E-Mail

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