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Tourismusentwicklung - Strohschneider zitiert: „Wer nicht wirbt, stirbt!“

„Tourismusentwicklung“ lautete ein Punkt auf der Tagesordnung der jüngsten Kulturausschusssitzung. Halberstadt verfügt über 1.000 Betten in Hotels, Pensionen und Privatunterkünften und hat einen Campingplatz. Für das Jahr 2010 registrierte die Halberstadt Information 108.771 Übernachtungen, eine Aufenthaltsdauer von 1,9 Tagen und 175.000 bis 200.000 Tagesgäste im Jahr.

Der Anteil der ausländischen Gäste schwankt zwischen 6-8%. Das sind die Eckdaten. „Bei den Übernachtungen verzeichnen wir erneut eine Steigerung von 4 Prozent, die über dem Bundesdurchschnitt liegt“, freut sich Christiane Strohschneider, Leiterin der Halberstadt Information, und führt dieses Fazit auf die erfolgreiche Marketingarbeit der letzten Jahre und die Domschatzeröffnung zurück. Die Gästeanzahl bei Stadtführungen hat sich leicht nach unten entwickelt und liegt im Jahr 2010 bei etwa 16.000. Die Anzahl der Stadtführungen ist gleich geblieben, jedoch sind die Gruppen kleiner geworden. Einen leichten Anstieg gab es bei der Buchung des „Romantischen Abendspazierganges“, der nach den Worten Christiane Strohschneiders bei 56 Buchungen mit 1.238 Personen seine Kapazitätsgrenze erreicht habe. Aber auch Kinderführungen wie beispielsweise mit dem Räuber Daneil erfreuen sich großer Beliebtheit.

Für die Mitarbeiter der Halberstadt Information sei es immer wieder ein „Kraftakt“, derartige Zahlen zu erreichen, zumal die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel für Messeauftritte, Prospekte, Anzeigen oder Souvenirangebote immer weniger werden. Habe man im Jahr 2007 einschließlich der Domschatzwerbung noch 61.300 Euro für Marketing ausgegeben, so waren es 2010 nur noch 48.000 Euro. 2008 waren es sogar 68.900 Euro; hinzu kamen Landesmittel und kostenfreie PR durch das starke Medieninteresse.

Bei der Entwicklung der Besucherzahlen im Domschatz schlägt dies bereits deutlich zu Buche. In den Museen und Kirchen - mit Ausnahme des „Cage-Projektes“ sind die Besucherzahlen leicht rückläufig. „Der Domschatz ist unser Tourismusmagnet“, sagt die Leiterin der Halberstadt Information und verweist darauf, dass laut DWIF (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr) jeweils 1.000 Domschatzbesucher einen zusätzlichen Bruttoumsatz von 17.000 Euro (Einkaufen, Übernachtungen, Restaurantbesuche…) für Halberstadt mit sich bringen.

Die Chefin der Halberstadt Information warnt davor, die Marketingmittel noch weiter zurückzuschrauben - so wie es beispielsweise im BSL-Gutachten vorgesehen ist. Ihrer Tendenz für 2011 zufolge sei schon jetzt im ersten Halbjahr 2011 deutlich zu sehen, dass die seit Juni 2010 fehlenden Werbeaktivitäten sich in zurückgehenden Besucherzahlen nieder schlagen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 zeigen sowohl die Gästezahlen bei Stadtführungen als auch die Besucherzahlen im Domschatz einen weiteren Rückgang um 16% zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Sie schließt mit den Worten Henry Fords, die auch für jedes große Unternehmen Leitsatz sind: „Wer nicht wirbt, stirbt!“ und dankte den Mitgliedern und Gästen des Kulturausschusses für ihre Aufmerksamkeit.


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