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Die Waren eines ganzen Töpferstandes gingen zu Bruch, als die beiden Halberstädter Persönlichkeiten Gleim und Spiegel alias Arnold Hofheinz und Markus Manig über das Töpfern, die Moden ihrer Zeit und das „Fassrollen“ fachsimpelten.

Und mit dieser lustigen, amüsanten Unterhaltung war am Samstagvormittag der Startschuss für die „Ton am Dom“-Veranstaltung 2011 in Halberstadt gegeben und das Fest eröffnet.

Wettererprobte kamen trotz der Regengüsse und des Sturms nach Halberstadt, um sich die Angebote von Keramik, Kunst und Köstlichkeiten nicht entgehen zu lassen. Und es waren nicht wenige die sich an den schönen Gefäßen von Töpfern aus ganz Deutschland und den kulturellen Angeboten rund um den Dom und Liebfrauenkirche erfreuten. Dennoch kamen die Besucherzahlen nach Einschätzung der Veranstalter bei weitem nicht an die der vergangenen Jahre heran. Mit dabei waren in diesem Jahr Gäste aus der französischen Partnerstadt Villars.

Die Konzerte im Dom und die Angebote im Städtischen Museum, Heineanum und im Gleimhaus waren besonders gut besucht. Dort gab es ansprechende kulturelle Unterhaltung und auch etwas Schutz vor Nässe und Möglichkeiten zum Aufwärmen.

Szenische Darstellungen unter dem Titel „Geselligkeit im Hause Gleim“ brachten den Besuchern das Leben des Literatürförderers nahe. Der Museumsfundus gab Kuriositäten des Hauses preis und lud Kinder zum Drucken, Siegeln und Kolorieren der Ton-am-Dom-Urkunde ein. Ob „Vogeltöne“ im Dom, hinter denen sich Improvisationen zu Bildern der Vogelmalerausstellung verbargen, oder Orgelmusik in Verbindung mit anderen Instrumenten oder mit Pantomime – die Gäste ließen sich begeistern.

Zufrieden war Dr. Bernd Nicolai, Leiter des Heineanums, hinsichtlich der Eröffnung der diesjährigen Vogelmalerausstellung, die viele Gäste aus der Fachwelt nach Halberstadt brachte.

Zum Preisträger des „Silbernen Uhu“ kürte die Jury Harro Maass für seine Darstellung des Scherenschnabels (Öl aus Leinwand). Besonderer Dank gilt der Hochschule Harz, die ihre Räume für die Eröffnungsveranstaltung zur Verfügung gestellt hatte. Die Vogelmalerausstellung ist bis Anfang Oktober 2011 im Städtischen Museum zu sehen.

Fast rund um die Uhr spielte die Dresdner Band „Krambambuli“ auf der kleinen Bühne des Töpfermarktes und ließ sich - so schien es - vom Wetter nicht beeindrucken. Der Trabbiclub ließ es sich nicht nehmen, seine Autos trotz des Regens auf dem Domplatz zu präsentieren. Doch schwer war es für die Gastronomen, die auf dem Domplatz ihre Waren für das leibliche Wohl anboten – konnten sich doch nur wenige dazu durchringen, bei den niedrigen Temperaturen und der Nässe von oben ins Freie zu setzen. Es gab noch weitere Wermutstropfen durch das schlechte Wetter: So mussten die Lebendschach-Partie, das Fassrollen und auch die Theateraufführung im Kreuzgang der Liebfrauenkirche abgesagt werden. Die Veranstalter haben es sich nicht leicht gemacht, diese Entscheidungen zu treffen.

Den Besuchern des „Kulinarischen Theaterabends“ wird angeboten, ihr Ticket an der Theaterkasse einzutauschen und die Theatervorstellung „Die deutsche Geschichte an einem Abend“ im Kreuzgang der Liebfrauenkirche am Freitag, 8. Juli 2011, oder am Sonntag, 31. Juli 2011, jeweils um 20.00 Uhr einzutauschen.

Das 1. Weinfass-Rollen, welches das große Finale des Festes „Ton am Dom“ sein sollte, wird auf Ende des Sommers 2011 verschoben. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke dankt allen am Fest „Ton am Dom“ beteiligten Akteuren - Töpfer, Halberstädter Museen, Gastronomen und Nordharzer Städtebundtheater - Unterstützern, Helfern und Sponsoren. Er bedauert, „dass die mühevolle fast halbjährige Vorbereitung auf Grund der Wetterlage nicht den verdienten Lohn gefunden hat.“

Die Akteure sind sich jedoch einig: „Wir lassen uns vom Wetter nicht davon abbringen, auch in den kommenden Jahren das Fest „Ton am Dom“ zu veranstalten und herzlich dazu einzuladen.“