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Seelenwesen gegen das Vergessen

| Leipziger Maler setzt sich mit dem Thema des Gedenkens an Opfer des schweren Zugunglückes in Hordorf auseinander |

Ab Sonntag, 20. März 2011, stellt der Leipziger Künstler, Karl Anton, seine neuesten Bilder in der Liebfrauenkirche in Halberstadt der Öffentlichkeit vor. Gemeinsam mit Pfarrer Friedrich Wegner wird Karl Anton die Ausstellung um 11.00 Uhr, im Anschluss an den sonntäglichen Gottesdienst, eröffnen. Unter der Überschrift "Seelenwesen" hat der Künstler eine Serie von zehn Bildern geschaffen, die ihren Ausgangspunkt in dem tragischen Zugunglück bei Hordorf (Sachsen-Anhalt) am 29.Januar 2011 haben. Das schreckliche Ereignis forderte zehn Todesopfer und dreiundzwanzig zum Teil schwer verletzte Personen. Mit dieser Ausstellung soll ein Punkt des Erinnerns an die Opfer des Unglücks, gegen die verdrängende Wirkung des Alltags, entstehen.

Der Künstler lebte fünfzehn Jahre in Halberstadt. Die Nachricht vom Zusammenstoß der beiden Züge erreichte ihn während seiner Arbeit in seinem Leipziger Atelier.

"Wir hören täglich die schrecklichsten Nachrichten aus aller Welt. Dies ist schon so zum Alltag geworden. Aber als die Stimme aus dem Radio über das Unglück berichtete, betraf mich das persönlich. Sofort waren meine Gedanken, meine Gefühle bei meinen Freunden und Bekannten im Vorharzgebiet. Ich bekam eine ferne Ahnung davon, wie es den Hinterbliebenen der Opfer gehen muss."

Die Bilder mit den geflügelten Seelenwesen sollen als Metapher für unsere Erinnerungen an die Toten stehen. Weiß, durchscheinend, wie aus Nebelschwaden, fliegend, sitzend, stehend, stürzend, vom Rot des Lebens eingerahmt. Die runden Bilder, von 85 Zentimetern im Durchmesser könnten in ihrer Wirkung auch Glasfenster sein. Schaut man in sie hinein, bekommt man einen Blick auf Dinge in einer anderen Welt. Parallel zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft.

Öffnungszeiten der Liebfrauenkirche: montags bis sonnabends von 10.00 bis 17.00 Uhr und sonntags sowie feiertags von 12.00 bis 17.00 Uhr.

  • Karl Anton