Presse

Home

Neuer Ströbecker Dorfkonsum auf Zielgeraden

Maik Led­derbohm brennt – nicht nur für seinen Job bei der Flughafen­feuerwehr in Braunschweig. Der Ströbecker engagiert sich in der Freizeit für sein Heimat­dorf. Mit Unterstützung der Familie hat er in den zurück­liegenden Monaten die Wei­chen dafür gestellt, dass das Schachdorf ein Stück lebens-und liebenswerter wird. Maik Ledderbohm eröffnet Ende Mai einen Dorfkonsum. „Der La­den ist ein wichtiger Standort­faktor für die Bürger und auch für die Gäste des international bekannten Schachdorfes“, ist sich der Investor sicher.

Den Impuls für das ehr­geizige Projekt lieferte die Schließung des alten Konsums vor etwa eineinhalb Jahren. „Ein großer Verlust für unser Dorf. Damit wollte ich mich nicht abfinden. Meine Frau Sabine bestärkte mich darin, das Blatt wieder zu wenden“, berichtet Maik Ledderbohm im Volksstimme-Gespräch. Umgehend nahm der Strö­becker Kontakt zum ehema­ligen Betreiber und Eigentü­mer der Handelseinrichtung, der PUG-Genossenschaft, auf. Hintergrund: Das Wunsch­objekt, das er zur Verwirkli­chung seines Traumes vom Dorfkonsum benötigt, muss nicht erst neu errichtet wer­den. Die Immobilie gibt es bereits. In guter Lage mitten im Ort – den verwaisten Kon­sum an der Dorfstraße. Wobei die Sanierung des Hauses für Ledderbohms ein finanzieller Kraftakt ist. Die Familie hofft, dass die Rechnung aufgeht. Die Verkaufs-Gespräche sind auf jeden Fall gut gelaufen, der Preis stimmte, so Maik Ledder­bohm. Letzteres sei überaus wichtig gewesen, damit das Konzept wirtschaftlich auf­geht. Dazu gehört mehr als der Dorfkonsum. Der Altbau ist so großzügig dimensio­niert, dass im Dachgeschoss Platz für drei Wohnungen ist. Im Erdgeschoss wird das riesige Lager nicht mehr be­nötigt. Dort sollen drei alters­gerechte Wohnungen entste­hen. „Das Letztere ist noch Zukunftsmusik“, betont Maik Ledderbohm. Die Mieteinnah­men sind jedoch wichtig für das Gesamtprojekt. Genauso wie der Fakt, dass Maik Led­derbohm mit der tatkräftigen Unterstützung von Vater Jür­gen Ledderbohm etwas Wich­tiges einbringt – die sogenann­te „Muskelhypothek“. Beide kommen aus der Baubranche. Maik Ledderbohm ist gelernter Installateur, der Vater hat bis zur Rente in einer Zimmerei gearbeitet. Ohne Eigenleistung wäre die aufwendige Sanie­rung des 1960 erbauten Hauses nicht zu finanzieren.

Die Bausubstanz sei zwar gut, dennoch ist der Aufwand groß, weil das Haus völlig heruntergewirtschaftet war. Seit Jahrzehnten sei kein Geld investiert worden. Mittler­weile ist unter anderem eine neue Heizung installiert, der Fußboden ist neu gefliest und die Schaufenster sind erneu­ert worden. Derzeit befinden sich die Arbeiten auf der Ziel­geraden. Die Maler haben im künftigen Dorfkonsum noch alle Hände voll zu tun. Die fast neue Verkaufs-Einrichtung – Regale, Kasse mit Laufband und anderes mehr – sind be­reits gekauft und warten auf ihren Einsatz.

 „Wir haben einen Laden, die Einrichtung und Mitarbeiter, jetzt benötigen wir noch eine Chefin. Ein Nein akzeptieren wir nicht“, mit diesem Wor­ten meldete sich Maik Ledder­bohm bei Doreen Pittelkow. Die Rohrsheimerin betreibt bereits zwei Dorfläden. Den Argumenten konnte sie sich nicht verschließen und sag­te zu, den Dorfkonsum im Schachdorf Ströbeck als Päch­terin zu übernehmen.

Maik Ledderbohm ver­spricht ein ansprechendes Am­biente, in dem Waren des tägli­ches Bedarf angeboten werden. Zusätzlich finden die Kunden eine Lotto- und Post-Annah­mestelle vor. An der Schließung einer Versorgungslücke wird noch gearbeitet. Ende 2016 schloss in Ströbeck die Bank- Filiale, einen Geldautomaten sucht man auch vergebens. Maik Ledderbohm verhandelt derzeit mit einem Kreditinsti­tut darüber, dass den Kunden die Möglichkeit geboten wird, Geld an der Kasse des Dorfkon­sums abzuheben.

In den Verkaufsregalen fin­den auch regionale Produkte Platz. Der Hausherr legt gro­ßen Wert darauf. So wie er dafür gesorgt hat, dass die Sanierungs-Aufträge bei Fir­men aus der Region bleiben. „50 000 Euro Eigenkapital hat die Familie bereits investiert. Darin sind nicht die Eigenleis­tungen enthalten“, berichtet Maik Ledderbohm.

Ende Mai findet in Strö­beck ein großes Schachfest statt. Eine Woche vorher soll der Dorfkonsum seine Pforten öffnen. Ein I-Tüpfelchen folgt etwas später. Wahrscheinlich im Herbst. Neben dem Dorf­konsum zieht noch ein kleines Café ein. Ein Treffpunkt für Alt und Jung.

(aus: Volksstimme, 26.04.2017, S. 13)

© Dominic Borchert E-Mail

  • [(c): Volksstimme, Jörg Endries]