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Landrat zur Zukunft des Nordharzer Städtebundtheaters: Nicht Schuldzuweisungen, sondern neue, tragfähige Konzepte sind gefragt

„Der Erhalt des Nordharzer Städtebundtheaters ist und bleibt auch in der aktuellen Debatte um die Theaterfinanzierung das erklärte Ziel aller an der Finanzierung Beteiligten. Dabei können wir uns angesichts der schwierigen kommunalen Haushaltssituationen jedoch nicht mehr nur von Wunschvorstellungen leiten lassen und auch gegenseitige Schuldzuweisungen helfen uns nicht weiter. Nur wenn es uns gelingt, tragfähige Konzepte zu entwickeln, kann es eine Zukunft für unser Theaters geben.“

Mit diesen klaren Worten umreißt Landrat Dr. Michael Ermrich in einer Pressemitteilung die Aufgabe, der sich nicht nur die an der Theaterfinanzierung beteiligten Städte, der Landkreis und das Land, sondern auch das Theater selbst stellen müssen.

Gegenwärtig wird das Gesamtbudget des Theaters in Höhe von 6,46 Mio. € mit 1,876 Mio. € aus dem Kreishaushalt sowie 1,061 Mio. € bzw. 443 T€ aus den städtischen Haushalten von Halberstadt und Quedlinburg und weiteren 3,38 Mio. € aus dem Landeshaushalt mitfinanziert. Bei aller Sparsamkeit hat selbst dieser Zuschuss in den letzten Jahren nicht ausgereicht, so dass der Landkreis und die Städte in diesem Jahr bereits weitere 340 T€ erbringen mussten.

Es sei abzusehen – so der Landrat – dass sich diese Tendenz auch künftig fortsetzt. Das sei auf die Dauer jedoch so nicht zu finanzieren. Akuter Handlungsbedarf für neue konzeptionelle Ideen ergebe sich darüber hinaus aus der Tatsache, dass der Landesanteil vorerst nur bis Ende 2012 durch einen entsprechenden Fördervertrag gesichert und ab 2013 neu ausgehandelt werden muss.

Ob und wie vor dem Hintergrund dieses Finanzbudgets eine Weiterführung des Theaters in der bisherigen Form möglich ist, wurde und wird auch in den politischen Gremien des Kreises und der beteiligten Städte sehr emotional diskutiert. Sowohl der Kreistag als auch der Stadtrat von Quedlinburg haben sich im Rahmen ihrer Haushaltskonsolidierung bereits zu künftigen Fördermöglichkeiten positioniert, in der Stadt Halberstadt steht ein entsprechender Beschluss noch aus.

So hatte der Kreistag unter dem Druck der Haushaltskonsolidierung bereits im Januar beschlossen, die Zuweisungen für das Theater ab 2014 auf 1,237 Mio. € zu reduzieren, zugleich aber den Landrat beauftragt, gemeinsam mit allen Verbandsmitgliedern andere Rechtsformen für das Betreiben des Theaters zu prüfen. Zugleich beauftragte der Kreistag den Landrat, in die Verbandsversammlung für den Zweckverband des Theaters und die Gesellschafterversammlung des Philharmonischen Kammerorchesters den Vorschlag einzubringen, eine gemeinsame Organisationsstruktur zu schaffen.

Seitdem, so Landrat Ermrich, habe es mehrfach Gespräche und Beratungen zwischen den Beteiligten gegeben. Es sei nunmehr Aufgabe der Einrichtungen selbst, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. Um diesem Prozess zu unterstützen, habe der Landkreis zusätzlich einen externen Gutachter hinzugezogen, der zugleich als Moderator das Gespräch mit den Verbandsmitgliedern und Gesellschaftern führt und nach neuen Lösungsansätzen sucht.