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HomeBei der Bergung der Museumsgüter nach dem Brand des Ströbecker Schachmuseums im November 2019 entdeckten die Helfer*innen und Museumsmitarbeiter*innen eine zusammengerollte, unbekannte Fahne. Das wertvolle Seidenobjekt blieb zwar vom Feuer verschont, war jedoch altersbedingt so stark beschädigt, dass die Hallenser Restauratorin, Andrea Knüpfer und ihre Erfurter Kollegin, Christine Supianek-Chassay, hinzugezogen wurden, um das über 150 Jahre alte Exponat der Schachsammlung zu retten.
Die aufwändige Wiederherstellung konnte für die geplante Wiedereinrichtung des Schachmuseums mittlerweile erfolgreich abgeschlossen werden. Dazu wurden von den Textilrestauratorinnen vormalige Reparaturflicken abgelöst, abgefallene Fragmente wieder zugeordnet und nachträglich doubliert, aufgemaltes retuschiert und appliziertes rekonstruiert. Finanziert wurde die hochkarätige Restaurierung der Fahne dankenswerterweise durch großzügige Spenden der Ströbecker*innen und ihres Schachvereins.
Die Vorderseite der quadratischen Fahne mit den Abmaßen 137 x 137 cm präsentiert in seiner Bildmitte eine Leier auf hellem Grund. Das antikisierend gestaltete Saiteninstrument ist mit Efeu berankt und violetten Bändern geschmückt. Dazu wird es von einem Schriftzug in güldenen Lettern „Gesangsverein zu Ströbeck“ sowie einem gebundenen Kranz aus Zierlaub kreisförmig umschlossen.
Die Rückseite zeigt mittig ein Schachbrett auf hellblauem Grund. Seine schwarzen und weißen Felder werden von einem braunen Rand umrahmt. Auf der Oberkante des Bretts, das von zwei Schachfiguren flankiert wird, thront ein schwarzer, bekrönter Adler. Unter dem Spielbrett ist „1868.“ zu lesen. Das Wort „Frohsinn“ unter dem Gründungsdatum fehlt heute. Es war ursprünglich anhand der Stoffschäden schemenhaft erkennbar und entsprach der Devise des Ströbecker Vereins.
Es handelt sich bei dem Objekt um das vermutlich älteste Exponat aus der Ströbecker Museumssammlung.
Für die Wiedereinrichtung des Schachmuseums sind noch weitere ähnliche hochwertige Restaurierungen und Rekonstruktionen vonnöten. Wer uns dabei unterstützen möchte, kann auf folgende Bankverbindung der Stadt Halberstadt spenden:
Stadt Halberstadt
IBAN DE61810520000360126812
BIC NOLADE21HRZ
Institut: Harzsparkasse
Verwendungszweck: Schachmuseum