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Kurz vor Vollendung der ersten 10 von 639 Jahren der Halberstädter Aufführung von ORGAN2/ASLSP (As slow as possible) erfolgte am 5. August vor etwa 500 Zuhörern der 11. Klangwechsel innerhalb dieses längsten Musikstückes der Welt.

Zwei herausragende neue Töne sind am Freitagabend in der Halberstädter Burchardikirche angeschaltet worden.

Die Töne C und Des sind die beiden bisher tiefsten Töne, die im Rahmen der Aufführung des John-Cage-Stückes erklingen, und sie bleiben bis fast an das Ende der Aufführung des ersten Teils im Jahr 2072 liegen. Das C erklingt insgesamt 36 Jahre (bis zum 5.10.2047) und das Des sogar fast 60 Jahre (bis zum 5.3.2071). Weiterhin verabschiedet sich das as‘ nach über 3 Jahren auf unbestimmte Zeit. Es wird erst in einem der nächste Teile wieder gebraucht, deren Reihenfolge von nachfolgenden Generationen bestimmt wird.

Der amerikanische Musikverleger Nicholas Riddle war Überraschungsgast dieses spektakulärsten Klangwechsels im längsten Musikstück der Welt. Er hatte ein ganz besonderes Geschenk für die Cage-Stiftung im Gepäck. Riddle übergab an Kuratoriumsmitglied Rainer O. Neugebauer einen Sonderdruck speziell des Cage-Werkes, das in der Burchardikirche über Jahrhunderte erklingen soll. Diese exklusive Ausgabe wird nur in Halberstadt verkauft. Mit dem Verkaufserlös wird das John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt unterstützt.

Begleitet wurde der besondere Klangwechsel von einem Konzert im Herrenhaus mit zwei herausragenden Musikern auf zwei selten zu hörenden Instrumenten: Christoph Bossert und Armin Fuchs (Würzburg) haben ein Programm mit Musik von Cage und Bach zusammengestellt, interpretiert auf Clavichord und präpariertem Klavier.


FOTO: Der zweite Klangwechsel im zehnten Jahr der Aufführung des John-Cage-Orgelstückes „As slow as possible“ zog mehr als 500 Zuhörer in die Burchardikirche. Das Foto zeigt Andrea Dubrauszky-Bossert, die kurz dem Erklingen der beiden neuen Töne C und Des, den As-Ton verstummen ließ.

(Foto: Uwe Kraus)