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Mehr als 100 Halberstädter waren am Montag in den Innenhof des Burchardiklosters gekommen, um den zwar kurzen, aber umso mehr beeindruckenden Auftritt des Dresdner Kreuzchores erleben zu können.

Vor den Toren der Burchardikirche erklangen die jungen Stimmen des Knabenchores mit Bachs Choral "Ein feste Burg ist unser Gott" sowie Mendelssohns "Kyrie" und "Ehre sei Gott in der Höhe".

Im Rahmen einer kleinen "Feierstunde" anlässlich des Jubiläums „1000 Jahre Reformation in Sachsen“ enthüllten die Kruzianer in der Kirche St. Burchardi, in der seit zehn Jahren das Orgelstück Organ 2/ASLSP „as slow as possible“ von John Cages zu hören ist, ihre Tafel für das Jahr 2539. Gespendet wurde die Klangtafel 2539 vom Förderverein des Dresdner Kreuzchores. Seit 1539 werden in der Dresdner Kreuzkirche evangelische Gottesdienste abgehalten. Der Dresdner Kreuzchor selbst existiert aber schon länger; seit dem Jahre 1300.

Damit, so Kreuzkantor Roderich Kreile, existiere der Kreuzchor bereits länger, als das auf 639 Jahre angelegte John-Cage-Orgelprojekt in der Burchardikirche. „Und wenn Ihr Projekt abgeschlossen ist, werden wir immernoch existieren“, sagte der Kreuzkantor mit einem Schmunzeln zu Rainer Neugebauer vom Cage-Kuratorium.

Neugebauer stellte den jungen, sehr aufmerksam zuhörenden Chorknaben das Cage-Projekt vor, erläuterte die Partitur, zeigte Fotos von John Cage und sprach über den amerikanischen Awandgardekomponisten, dessen Werke häufig als Schlüsselwerke der neuen Musik angesehen werden.

Im Beisein des interessierten Halberstädter Publikums enthüllte Kreuzkantor Kreile dann gemeinsam mit den Kruzianern ihre Klangtafel mit der Aufschrift „Dresdner Kreuzchor - 2539 - 1000 Jahre Reformation in Sachsen - 16. Mai 2011 - Mit freundlicher Unterstützung durch den Förderverein Dresdenr Kreuzchor e.V.“

Gern kamen die Chorsänger der Bitte Rainer Neugebauers nach und trugen sich in das Gästebuch des Cage-Projektes ein.
Im Anschluss an diese kleine Feierstunde fuhr der Dresdner Kreuzchor, der am Vorabend ein Konzert in Wernigerode gegeben hatte, zurück nach Dresden.