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HomeReferent Helmut Liersch, Goslar
Goslar ist heute dank der B6 schnell und bequem zu erreichen. Schon nach einer halben Stunde Fahrt sind die mächtigen Rundtürme des östlichen Stadtzugangs zur ehemals Freien Reichstadt zu sehen. Keine Grenze trennt mehr. Das war nicht nur bis 1989 anders. Blicken wir 500 Jahre zurück, so lagen gleich mehrere Landesgrenzen zwischen den beiden Städten. Die Straßen waren eher Feldwege und alles andere als sicher. Die Reisegeschwindigkeit bestimmte das Schrittmaß, die Stimmung der ziehenden Ochsen, nobler die der Pferde oder das Sitzvermögen wohlbetuchter Reiter.
Was hat das alles mit dem Vortragsthema zu tun? Sehr viel. Denn der Referent,Theologe, Hochschullehrer und Propst a.D., Helmut Liersch, betitelte seine historische Betrachtung auch: Als die Bücher nach Goslar kamen. Welche Bücher, warum gingen sie auf reisen und woher kamen sie? Sie kamen aus Halberstadt, in Fässern verpackt auf Leiterwagen und sind noch immer in der zentralen Kirche zwischen Kaiserpfalz und Goslarer Stadtzentrum zu finden. Liersch ist ihr Betreuer, der Beauftragte der Marktkirchen-Bibliothek. Er hat die Beziehungen zwischen Halberstädter- und Bürgern der Reichstadt in der Zeit der Reformation untersucht, deren Höhepunkt sicher der Transfer der bedeutenden Privatbibliothek des Klerikers Andreas Gronewalt war.
Die intensiven Beziehungen zwischen den beiden Städten und die, früher hätte man gesagt, denkwürdigen Zustände im Goslar der Lutherzeit waren Anlass, eine eigene Tafel für die Luther-Wanderausstellung des Städtischen Museums zu fertigen und geben ein überaus spannendes Vortragsthema ab. Die neue Goslartafel ist natürlich auch zu sehen.
