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Besuch bei den Glocken der Martinikirche in Bayern

Ende Oktober machten sich Baudezernent Rainer Schöne, der Glockensachverständige des Landes Sachsen-Anhalt, Christoph Schulz, sowie  Ulrich Schäffner vom Evangelischen Kirchspiel Halberstadt gemeinsam auf den Weg nach Nördlingen. Denn die kleine Stadt in Bayern, südwestlich von Nürnberg gelegen, beherbergt die einzige Glockenschweißerei ganz Europas, in welcher derzeit die drei Glocken der Martinikirche repariert werden. Die Arbeiten waren nötig geworden, da an jeder Glocke der Zahn der Zeit zu nagen begonnen hatte: Die Krone der Bürger- oder Feuerglocke, größte Glocke des Geläuts, war stark beschädigt, die sogenannte Apostelglocke hatte einen Riß im Glockenmantel und die Armesünderglocke war ihrer Krone vollständig entledigt worden.
Die Nördlinger Glockenschweißerei Lachenmeyer, die international Arbeiten ausführt, von Aufträgen in Spanien bis hin zur Reparatur einer Glocke im US-Staat Ohio, nimmt sich derzeit der Reparatur und Sanierung der Halberstädter Glocken an. Mittlerweile wird der Traditionsbetrieb, gegründet in den zwanziger Jahren, bereits in der dritten Generation geführt. Hans Lachenmeyer, derzeitiger Geschäftsführer, begrüßte die Halberstädter Gäste. Während des fast dreistündigen Aufenthalts waren Schöne, Schulz und Schäffner bemüht, sich einen Überblick über die derzeitigen Arbeiten zu verschaffen. Auch die Finanzierbarkeit der Reparaturen musste ins Blickfeld gerückt werden. Der Glockensachverständige Schulz möchte außerdem bald einen Entwurf für die neue Krone der Armesünderglocke einreichen.
Die Glocken sollen planmäßig im Zeitraum April/Mai des Jahres 2004 fertiggestellt  und dann im Zuge des 1200jährigen Bistumsjubiläums Halberstadts im selben Jahr aufgezogen und sozusagen wieder eingeweiht werden.