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Mauersegler sorgen für Verzögerung des Rückbaus im Nordring

Angesichts der rückläufigen Einwohnerzahl - 11% seit 1999 -  krankt der Wohnungsmarkt in Halberstadt an zunehmenden Wohnungsleerständen, insbesondere im Bereich des Mietwohnungsbaus. Die Wohnungsunternehmen WGH und HaWoGe sind bemüht, diesen gesamtstädtischen Angebotsüberhang durch konzentrierten Rückbau im „Nordring“ weitgehend zu kompensieren.
Der WGH war es möglich, ihre Wohnungsbestände im „Nordring“ in der Zeit von  
September 2002 und bis Februar 2003 vollständig zurückzubauen.
Seit Ende Februar 2003 ist auch das städtische Wohnungsunternehmen HaWoGe dabei, ihren Wohnungsbestand im "Nordring" zu reduzieren. Die Verzögerungen entstanden durch den erforderlichen Freizuges der Wohnungen.
Zu einer weiteren Verzögerung des Rückbaus kommt es nun durch die Nistplätze des Mauerseglers, die sich in den oberen Geschossen der Wohnblöcke im "Nordring" befinden. Dieser geschützte Zugvogel wird Anfang Mai aus wärmeren Gefilden zurückkehren.
Dementsprechend sieht die Abbruchgenehmigung als Auflage die Schaffung von Ersatznistkästen vor. Darüber hinaus dürfen die Obergeschosse in der Zeit vom 1. Mai bis 25. August 2003 nicht abgerissen werden.
Aus diesen Gründen wurde kurzfristig die Reihenfolge des Rückbaus geändert. Vom jetzigen Zeitpunkt an bis zum 30. April werden zunächst nur die oberen Etagen der Plattenbauten abgerissen und nicht wie geplant, ein Block nach dem anderen. Damit soll erreicht werden, dass die ab Mai aus dem Süden ankommenden die Mauersegler automatisch auf die Ersatznistkästen ausweichen.  Diese Ersatznistkästen sind auf den Blöcken in der Röderhofer Straße (Seniorenwohnungen) geschaffen worden.
Danach können auch die übrigen Geschosse abgerissen werden. In diesem Zuge wird auch der Bauschutts entsorgt, der aus Zeitgründen zugunsten des Abrisses der Obergeschosse bis zu dem Zeitpunkt liegen bleiben muss. Selbst bei dieser Vorgehensweise werden zwei Wohngebäude bis Herbst stehen bleiben müssen, weil das Abrissvolumen in der Kürze der Zeit nicht zu bewältigen ist.
Die Stadt bittet die Bürger um Verständnis für diese Vorgehensweise, die zwar zu Verzögerungen führt, dafür aber dem Schutz der Mauersegler gerecht wird.