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Gedenken an den Steinen der Erinnerung: Zeilen aus den letzten Briefen Ruth Tuchlers

In Gedenken an die Reichspogromnacht waren auch in diesem Jahr wieder Bürgerinnen und Bürger der Stadt der Einladung der Moses Mendelssohn Akademie gefolgt und am 9. November an die "Steine der Erinnerung" vor dem Westportal des Halberstädter Doms gekommen.

Auf den 1992 eingeweihten Steinen sind die Namen der 150 Opfer eingraviert, die am 12. April und am 23. November 1942 von Halberstadt aus deportiert wurden.

Jutta Dick, die Direktorin der Moses Mendelssohn Akademie, und die Praktikantin Nastja Häusler zitierten Zeilen aus Briefen, die die damals 14jährige Ruth Tuchler an ihre Freundin Lilly Cohn nach England schrieb. Sie dokumentieren die vergeblichen Bemühungen, ihr Leben zu retten. Ruth Tuchler wurde zusammen mit ihren Eltern am 12. April 1942 von Halberstadt nach Magdeburg und von dort ins Warschauer Ghetto deportiert. Sie überlebte nicht, während ihre Freundin Lilly schon 1939 mit einem Kindertransport nach England gerettet werden konnte.

Schweigend und betroffen gingen die Menschen, die in Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 zu den "Steinen der Erinnerung" gekommen waren, auseinander.

FOTO: Nastja Häusler, Praktikantin an der Moses Mendelssohn Akademie, zitiert aus den Briefen von Ruth Tuchler.


(Foto: U. Huch)

  • Zeilen aus den letzten Briefen Ruth Tuchlers