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Simbabwe-Spende

Halberstadt. "Simbabwe galt früher als ein für afrikanische Verhältnisse hoch entwickeltes Land. Heute steht das Land vor dem Abgrund", so Halberstadts Superintendentin Angelika Zädow. Sie weiß von Pfarrern in Harare, wie ernst die Lage in dem Land ist. "Wir sehen es als unsere Aufgabe an, als Christen zu helfen."


Dazu zählt die Unterstützung mit Lebensmitteln, Saatgut, Baumaterialien, Düngemitteln oder bei der Bildung einer Schneiderkooperative. Das Problem in Simbabwe sei, dass die Mugabe-Regierung Hilfslieferungen ins Land oft nicht zulasse. Immer wieder müssten neue Wege gefunden werden, um der Bevölkerung helfen zu können. "Die große Brutalität, mit der gegen die Opposition in Simbabwe vorgegangen wurde und wird, veranlasste viele Hilfsorganisationen bereits, das Land zu verlassen."
Das 2008 gegründete Ökumenische Netzwerk Harare blieb aus christlicher Überzeugung. Anglikaner, Katholiken, Protestanten versuchen in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen von der Hauptstadt aus Hilfe zu leisten. Wie allergisch die Regierung und ihr Sicherheitsapparat darauf reagieren, zeigte die Schließung verschiedener Kirchen, die Verhaftung von Pfarrern und Mitgliedern der Opposition. Dort tätig zu sein erfordere Mut und berge große Gefahren für Leben und Gesundheit, berichtet Angelika Zädow. "Für die Helfenden dort zählt auch das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden und die moralische Unterstützung. Man ist sich geografisch fern, doch trotzdem nah." Das Ökumenische Netzwerk Harare helfe über Kontinente hinweg, das Bewusstsein für die Lage der Menschen dort wach zu halten. Gerade weil das afrikanische Land durch die Beschränkung der Korrespondententätigkeit ziemlich aus der medialen Berichterstattung verschwunden sei.

Gabriele Schwentek, Verwaltungsleiterin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt, zollt der Arbeit des Netzwerkes große Hochachtung. "Ich merke, da wird kein Fass ohne Boden aufgemacht, sondern alle Spenden kommen 1:1 bei den Menschen an, die unserer Hilfe bedürfen. Saatgut oder Nähmaschinen, das sind Dinge, die Hilfe zur Selbsthilfe sind." Sie übergab Angelika Zädow eine Spende des Diakonischen Werks für das Netzwerk. Sie entstammt den Erlösen des schon traditionellen Diakoniefestes vor dem Halberstädter "Haus der Diakonie" am Johannesbrunnen.

  • Gabriele Schwentek (rechts), Verwaltungsleiterin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Halberstadt, übergab Superintendentin Angelika Zädow die Spende für das Ökumenische Netzwerk Harare.