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Haase: „Kulturstätte am Ende der Voigtei stärken, ausbauen und mit Leben erfüllen“ - Baustart für Sanierung der Scheune

Zu den Stadtbild prägenden Gebäuden Halberstadts gehört der aus dem 17. Jahrhundert stammende Vierseitenhof in der Voigtei 48. Die vorhandene Bausubstanz zu erhalten und neu zu beleben, vor allen Dingen aber das geistig-kulturelle Erbe dieses historischen Platzes anzutreten, haben sich seither das in den ehemaligen Wohnräumen Margarete Schraubes beheimatete "Schraube - Museum, Wohnkultur um 1900" sowie der im Haupthaus ansässige Kunsthof e.V. zu eigen gemacht.

Groß war die Freude, als am Dienstag (27. Juli 2010) im Salon des "Schraube - Museums" der Startschuss für den Ausbau der Scheune im Hof gegeben wurde - ein weiterer Schritt zum Erhalt des bedeutenden Gebäudeensembles. Vor 14 Monaten unterzeichnete die Stadt Halberstadt eine Vereinbarung zur Sanierung und zum Ausbau der Scheue im Objekt Voigtei 48 mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Familie Laschkewitz-Brehm als private Sponsoren.

Peter Laschkewitz, der mit einem namhaften Betrag seines privaten Vermögens das Projekt unterstützt, ist froh und glücklich, "dass nach vielen intensiven Gesprächen und zweieinhalb Jahren Vorbereitung nun mit dem Bau begonnen wird". Warum die Familie Laschkewitz-Brehm aus dem Raum Nürnberg dieses Projekt in Halberstadt unterstützt, ist einigen Zufällen zu verdanken: Als einer der Nachfahren des Architekturmalers Carl Hasenpflug hatte Peter Laschkewitz einen ersten Kontakt im Jahr 2002 nach Halberstadt, als hier anlässlich des 200sten Geburtstages des Malers eine Sonderausstellung im Städtischen Museum präsentiert wurde. Laschkewitz kam mit einem als verschollen geltenden Skizzenbuch von Hasenpflug in den Händen und entwickelte mit Museumsdirektor Armin Schulze die Idee, dieses als Buch heraus zu geben, was auch 2003 geschah. Das Resultat weiterer Treffen und Gespräche mündete in dem Vorhaben, mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Familie Laschkewitz-Brehm, die vom Verfall gezeichnete Scheune in der Voigtei 48 zu sanieren. Darin soll dann unter anderem eine ethnologische Sammlung, deren Ausstellungsstücke aus vielen internationalen Reisen stammen, und der Nachlass der Familie "Wohnumfeld der 70er Jahre" präsentiert werden. Vorgesehen ist dafür das Erdgeschoss der Scheune. Im ersten Obergeschoss werden ein Bereich für Bedarfsausstellungen und Flächen für überregionale schul- und museumspädagogische Angebote des "Schraube - Museums" entstehen. Dabei soll dem dauerhaften Bildungsangebot besondere Bedeutung beigemessen werden.

Mit Blick auf das Leitbild der Stadt hebt Jens Klaus, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, hervor, dass dieses Projekt beispielhaft dafür stehe, Stadtbild prägende Gebäude zu erhalten und sie einer Nutzung zuzuführen. Darüber hinaus handle es sich wohl um den letzten komplett erhaltenen Vierseitenhof in der Halberstädter Altstadt.

"Privates Interesse, das wiederholte Engagement der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die Beteiligung der treuhänderischen Ernst Ritter-Stiftung, der Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt und des Fördervereins des Städtischen Museums am Objekt Voigtei 48 machen es möglich, Bundes- und Landesfördermittel ohne finanzielle Beteiligung der Stadt zu nutzen, um die große Scheune im Objekt Voigtei 48, die direkt an das Schraube-Museum anschließt, zu sanieren und für eine erweiterte kulturell-museale Nutzung auszubauen", unterstreicht Armin Schulze. Besonders positiv ist, dass inzwischen durch eine weitere Landesförderung ein barrierefreier Zugang zum Sanierungs- und Ausbaubereich und zu den schon bestehenden Ausstellungen durch den Einbau eines Fahrstuhls ermöglicht wird. Nicht zuletzt gewährleistet die ebenfalls geplante Sanierung des Hofbereiches einen erleichterten Zugang zu den Ausstellungen und eine generell gute Nutzbarkeit des Innenhofes.

Der finanzielle Gesamtrahmen umfasst 500.000 Euro. Davon kommen 70.000 Euro aus privaten Spenden und 56.000 Euro von den Stiftungen. Der Rest stammt aus Fördermitteln des Bundes und des Landes. "Die in den Händen des Halberstädter Architekturbüros Srocke liegende Planung steht, die Aufträge an die Baufirmen sind ausgereicht, nun geht es los", freut sich Museumsdirektor Armin Schulze.

Dr. Michael Haase, stellvertretender Oberbürgermeister, sieht in diesem Vorhaben einen weiteren wichtigen Schritt, "die Kulturstätte am Ende der Voigtei zu stärken, auszubauen und mit Leben zu erfüllen".

FOTO: Fridrun Kruse, Stiftung der Kreissparkasse Halberstadt, Dr. Michael Haase, stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt, Architekt Gerd Srocke, Peter Laschkewitz und Armin Schulze, Direktor des Städtischen Museums Halberstadt, halten in ihren Händen die Kupferhülse, die in das Fundament der Scheune eingelassen wird. Sie enthält unter anderem das Skizzenbuch von Carl Hasenpflug, eine Fotodokumentation der Scheune, die Fördermittelbestätigung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und deren Vereinbarung mit der Familie Laschkewitz-Brehm. (Foto: U. Huch)

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