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Goethe-Experte im Gleimhaus

Am Donnerstag, dem 3. Juni, um 20.00 Uhr hält der US-amerikanische Germanistikprofessor W. Daniel Wilson im Gleimhaus einen Vortrag zum Thema "Meister der Schalkheit": Goethe und die griechische Liebe. Zur Subjektbildung im männlichen "Geliebten". Wilson ist ein international beachteter Goethe-Experte, dessen letzte Veröffentlichungen heftige Kontroversen ausgelöst haben.

Wilson zeigt an kurzen Prosatexten Goethes dessen Anliegen, die traditionell als einseitig verstandene Beziehung zwischen aktivem Liebendem und passivem Geliebten aufzubrechen und eine annähernd egalitäre Beziehung anzustreben, womit im Ansatz die moderne Paarbeziehung vorgeprägt war. Wie Goethes Vorstellungen sich aus der Männerliebe in der griechisch-römischen Antike entwickelt haben und wie dabei die Antike für die Bestrebung steht, "die Verbindung menschlicher Wesen in ihrem ganzen Umfange kennen zu lernen", ist eine der wesentlichen Fragen des Vortrags mit dem Titel "Meister der Schalkheit": Goethe und die griechische Liebe. Zur Subjektbildung im männlichen "Geliebten".

Der öffentliche Abendvortrag steht Rahmen der international besetzten und interdisziplinären Tagung "Kleine anthropologische Prosaformen in der Goethezeit" vom 3. bis 5. Juni 2010 im Gleimhaus. In der Goethezeit waren anthropologische Fragen, also Fragen zur Wissenschaft und zum Wesen des Menschen, von besonderer Bedeutung.

Die Tagung zielt darauf, die Vielfalt von Texten der Goethezeit, die in Prosa zu solchen Fragen verfasst wurden, in beispielhaften Beiträgen zu versammeln. Ziel ist es, in der Analyse der Texte die besonderen Charakteristika und Eigenleistungen der einzelnen Gattungen und Textsorten charakterisieren zu können. Damit positioniert sich die Tagung im Rahmen der aktuellen Forschungslandschaft einer kultur- und wissenschaftsgeschichtlich erweiterten (neugermanistischen) Literaturwissenschaft. Die Tagung wird geleitet von Prof. Alexander Košenina (Hannover) und Prof. Carsten Zelle (Bochum) in Verbindung mit Dr. Ute Pott (Halberstadt). Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

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