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Kultur - Eine internationale Gesamtverpflichtung

Kultursenat Sachsen-Anhalt tagte in Halberstadt

Kultur - eine internationale Gesamtverpflichtung

Am 19. und 20. April 2007 tagte zum ersten Mal der Kultursenat Sachsen-Anhalt in der Domstadt Halberstadt. Das Aufgabenspektrum des Kultursenats umfasst neben der konzeptionellen Beratung auch die Wahrnehmung einer kulturellen Botschafterfunktion für das Land Sachsen-Anhalt. So gehören zu den Senatoren unter anderem die Schauspielerin Jutta Hoffmann, der Präsident der Akademie der Künste in Berlin und Grafiker Klaus Steack oder die Künstlertin Dagmar Varady, Vizepräsidenten des Kultursenates. Sie und andere stehen also auch mit ihrem Namen für das Anliegen und die Ziele des Kultursenates.

"Es ist uns eine Ehre, den Kultursenat Sachsen-Anhalt und den Staatssekretär Valentin Gramlich vom Kultusministerium in Halberstadt willkommen heißen zu können", begrüßte Oberbürgermeister Andreas Henke die Gäste im Rathaus der Stadt.

Der Präsident des Kultursenates Norbert Wenner habe sich besonders auf die Tagung in Halberstadt gefreut, da er den Dom mit seinem Domschatz und die Halberstädter Altstadt aus früheren Besuchen zu schätzen wisse. Mit Blick auf den nun vorliegenden 1. Senatsbericht unterstreicht Wenner die Bedeutung des Kulturreichtums im Kulturland Sachsen-Anhalt und die wichtige Zusammenarbeit mit den Bundesländern Thüringen und Sachsen.

"Kulturelles Erbe bedeutet auch finanzielle Lasten", darin sind sich die Senatoren einig. Einig sind sie sich auch darüber, dass es für andere Finanzierungsformen zukünftig eine neue Qualität der Verbindung zwischen Kultur und Wirtschaft, aber auch zwischen Kultur und Wissenschaft geben muss. Klaus Steack warnt jedoch vor einer ausschließlichen Finanzierung durch die private Hand. Der Präsident der Akademie der Künste in Berlin sieht den Erhalt und die Förderung von Kunst und Kultur als "internationale Gesamtverpflichtung" an.Im Hinblick auf eine wirksame Umsetzung der UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen regt der Kultursenat an, die verschiedenen kulturellen Schwerpunktvorhaben möglichst in europäische und internationale Netzwerke einzubinden.

Darüber hinaus würdigt der Kultursenat das bürgerschaftliche Engagement im Kulturbereich und will sich für verbesserte Rahmenbedingungen einsetzen. Kulturforen sollen zu mehr Bürgernähe führen. Jutta Hoffmann spricht über ihre Erfahrungen mit Benefizlesungen und kündigt ihre nächste Lesung in Beuna bei Merseburg für den Erhalt der dort stehenden barocken Kirche des Erbauers Hoppenhauptam 30. Juli 2007 an.

Die demografische Entwicklung und der wachsende Anteil der älteren Bevölkerung ist für Staatssekretär Valentin Gramlich ein wichtiger Punkt, der zu Konsequenzen hinsichtlich der kulturellen Angebote führt. Seiner Ansicht nach ist eine einwohnerbezogene Betrachtung nicht mehr relevant.

"Insbesondere", so Norbert Wenner, liegt uns die Stärkung der kulturellen Bildung, die Zusammenarbeit von Kultureinrichtungen und Schulen sowie die Förderung des künstlerischen Nachwuchses am Herzen." Dadurch sollen den Talenten in Sachsen-Anhalt gute Entwicklungschancen eröffnet werden.

Oberbürgermeister Andreas Henke ließ es sich nicht nehmen, die Gäste im Anschluss an ihre Tagung persönlich durch die Stadt zu führen und ihnen den Dom, das Gleimhaus und die Stadtbibliothek "Heinrich Heine" zu zeigen.