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HomeEin besonderer Tag für die Grundschule Miriam Lundner: Am Freitag (10.01.2025) wurde der Schule der renommierte Werner-Sylten-Preis für den christlich-jüdischen Dialog verliehen. Die Auszeichnung, die von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) verliehen wird, würdigt das herausragende Engagement der Grundschule für interreligiöses Verständnis und Zusammenarbeit. Damit ist die Grundschule Miriam Lundner die erste Grundschule überhaupt, die diesen Preis erhält – bisher wurde er ausschließlich an weiterführende Schulen wie Sekundarschulen und Gymnasien verliehen.
Der Preis erinnert an Werner Sylten (1893–1942), einen evangelischen Theologen, der laut EKM im Jahr 1936 wegen seiner jüdischen Abstammung in Thüringen aus dem Pfarrdienst entlassen wurde. Sylten half maßgeblich dabei, das Leben von mehr als tausend nicht-arischen Christen zu retten. 1942 wurde er von den Nationalsozialisten in der Vernichtungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz in Österreich ermordet.
Die feierliche Preisverleihung fand in der Turnhalle der Schule statt. Übergeben wurde die Auszeichnung an den Schulleiter Sebastian Lütgert von Charlotte Weber, Kirchenrätin der EKM und Saskia Liske, Pfarrerin in Thale und Mitglied des Beirats für den christlich-jüdischen Dialog.
Unterstützt wurde die Veranstaltung durch ein besonderes musikalisches Highlight: Die Sternsinger des St.-Josef-Kindergartens trugen mit ihren Liedern zur festlichen Atmosphäre bei und sammelten zugleich Spenden für Projekte in Kolumbien und Kenia, die die Kinderrechte stärken sollen.
Schulleiter Sebastian Lütgert brachte in seiner Rede seine große Freude und seinen Stolz zum Ausdruck: „Ich bin unglaublich stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler sowie auf unser engagiertes Lehrerteam. Dieser Preis ist euer Preis – eine Auszeichnung für eure Leidenschaft, euren Einsatz und eure Bereitschaft, den christlich-jüdischen Dialog aktiv mit Leben zu füllen.“
Neben Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern zählten auch Superintendent Jürgen Schilling und Oberbürgermeister Daniel Szarata zu den Gästen.
“Die Grundschule Miriam Lundner setzt ein beeindruckendes Zeichen für Offenheit, Respekt und den interkulturellen Dialog. Das dieser Preis nun zum ersten Mal an eine Grundschule geht, zeigt, wie wichtig es ist, schon den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft Werte wie Toleranz und Verständigung zu vermitteln. Die Stadt ist stolz auf das Engagement dieser Schule, das weit über die Region hinausstrahlt.” würdigt Oberbürgermeister Daniel Szarata die Bedeutung der Auszeichnung.
Die Grundschule Miriam Lundner nimmt die Preisverleihung als Ansporn, ihre Projekte im christlich-jüdischen Dialog weiter auszubauen.
Ein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.
Foto: Stadt Halberstadt
v.l.n.r. Oberbürgermeister Daniel Szarata, Saskia Liske, Pfarrerin in Thale und Mitglied des Beirats für den christlich-jüdischen Dialog, Charlotte Weber, Kirchenrätin der EKM, Superintendent Jürgen Schilling sowie Schulleiter Sebastian Lütgert – im Hintergrund die Kinder der Grundschule Miriam Lundner
Halberstadt, 10.01.2025