News
HomeOhne Menschen, die Stücke schreiben, gibt es kein Theater. Wie beglückend es sein kann, wenn ein Autor einem Theater, einer Stadt, einem Publikum und einer Zeit ein Stück auf dem Leib schreibt, war letzten Sommer in der Martinikirche Halberstadt hautnah zu erleben. Die Uraufführung von „Ich bin dann Er – Catharina Linck 1687-1721“ war ein fulminanter Erfolg. Ermöglicht wurde das Schreiben des gefeierten Stückes von Autor Marcus Everding durch ein sehr erfolgreiches Crowdfunding, das der Theaterförderverein Halberstadt ins Leben gerufen und begleitet hat.
Theater braucht aktuelle Stoffe. Und Theater hat einen Bildungsauftrag, im Speziellen für Kinder und Jugendliche. Der Theaterförderverein Halberstadt e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen für Schauspiel, Musiktheater und Tanz zu begeistern und das Harztheater in seinem Bemühen, Autorinnen und Autoren zu fördern, zu unterstützen. Nur so können Stücke entstehen, die mitten ins Herz der Menschen und der Gegenwart treffen, die die Phänomene unserer Zeit behandeln und die sich ganz direkt an junge Menschen im Heute und Hier richten.
Um das zu erreichen, hat der Förderverein erneut ein Crowdfunding gestartet und bittet um Unterstützung für eine Uraufführung für junge Menschen in der Spielzeit 2025/26
"GeminEye" soll DAS neue Jugendstück am Harztheater werden. Der Stoff richtet sich direkt an Jugendliche und soll social media, die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz, die Verführbarkeit junger Menschen im Netz und den Wert wahrer Freundschaft thematisieren. Ein erfolgreiches Crowdfunding würde es uns ermöglichen, der niederländischen Autorin Shirley Gast einen Schreibauftrag zu erteilen und die Uraufführung am Harztheater umzusetzen.
Das Crowdfunding startet am 24.01.25 und ist bis 30.03.2025 geöffnet. Auf der Plattform startnext.com können Unterstützende Geld spenden und, wenn Sie möchten, ihre Unterstützung mit einem kleinen oder großen Dankeschön belohnen. Unter folgender Web-Adresse kann das Crowdfunding unterstützt werden: www.startnext.com/jugendstueck
Ein paar Hinweise möchte der Theaterförderverein aus der Erfahrung mit dem Crowdfunding aus dem letzten Jahr geben:
- Wenn Sie ein Dankeschön möchten und den entsprechenden Betrag zur Verfügung stellen wollen, dann klicken Sie bitte auf den Dankeschön-Button.
- Nach dem Klick auf die Spende oder Eingabe eines freien Betrags werden Sie von startnext gefragt, ob Sie für die Plattform selbst noch etwas spenden möchten. Wenn dies nicht gewünscht ist, kann der Anteil auf 0% reduziert werden.
- Wenn Sie in herkömmlicher Weise spenden wollen, dann können Sie uns auch gern einen Betrag auf unser Spendenkonto der Harzsparkasse überweisen:
Kontoinhaber: Theaterförderverein Halberstadt e.V.
IBAN: DE43 8105 2000 0340 1430 02
BIC: NOLADE21HRZ
Verwendungszweck: Jugendstück
Der Vorstand des Theaterfördervereins Halberstadt e.V. und die HARZTHEATER gGmbH danken herzlich für die Unterstützung!
GEMINEYE
Von Shirley Gast
Bei der Frage, wohin sich unsere Gesellschaft bewegt, fällt der Blick schnell auf eine Generation von Jugendlichen, die nicht mehr in dem, was wir unter Realität verstehen, leben.
Es hat eine Verschiebung auch von Werten, von Lebensbegriff begonnen, deren Ausmaß wir jetzt noch nicht erkennen können.
Das Netz und vornehmlich die Social-Media Kanäle mit all ihren Facetten, sind ein unermessliches Paralleluniversum, in dem sich junge Menschen nur allzuoft verlieren.
Der Bezug zur Realität reißt durch das Leben in Schweinwelten ab. Wirkliche Beziehungen in ihrer Vielschichtigkeit verblassen hinter den Farbfolien künstlicher Schönheitsideale und so entsteht eine beziehungslose Gesellschaft, die dich selbst zur Marionette ihrer unerfüllbaren Bedürfnisse degradiert. Der Wunsch „influencer“ zu sein ist der Berufswunsch Nr. 1 geworden. Junge Menschen bekommen unglaublich viel Geld und richten ihr Leben nur noch auf eines aus: Die ununterbrochene Produktion der bestmöglichen Bilder. Nur wer Likes geriert ist ein Mensch. Nur wer angeklickt wird, hat das Recht zu leben.
Im Richtigen Leben muss man den Dingen selbst einen Sinn verleihen, in der „Virtuellen Realität“, sei es im Spiel oder im der Scheinrealität der Verkaufsmagnaten, legt ein System den Sinn fest, dem der Mensch zu folgen hat. Irgendwann entmenschlicht auf diesem Wege der Mensch.
GEMINEYE (Holländisch phonetisch Zwilling) erzählt als Science-Fiction die Geschichte der Freundinnen Mia und Lena, die eines werden wollen: berühmt. Das Angebot, für die brandneue Social-Media Plattform GeminEye als Influencerinnen zu arbeiten, scheint alle Wünsche zu erfüllen. Ruhm, Schönheit, Unsterblichkeit. Die programmierbaren Kontaktlinsen, mit denen GEMINEYE es seinen Usern ermöglicht, die eigene Realität nach Wunsch zu verändern, sind der letzte Schrei. Und sie sind ein Kassenschlager. Durch den Ruhm gerät allmählich die Freundschaft der beiden ins Wanken. Eines Tages sieht Mia einen Clip, den sie nicht selbst aufgenommen hat, und registriert, dass hinter dem schönen Schein eine erbarmungslose Maschinerie steckt. Als sie aussteigen möchte, geschieht etwas Unerwartetes…